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Das Portal bestatter.ch beantwortet Ihnen alle Fragen Rund um die Themen Bestattung, Bestattungsvorsorge.
Kosten
Wie viel kostet ein Grabstein oder eine Grabplatte?
Die örtlichen Friedhofreglemente geben Auskunft über Grösse, Form, Beschriftung und Material der Grabsteine und Grabplatten. Zwischen einem Einheitsgrabstein und einer künstlerischen Anfertigung bestehen grosse Preisunterschiede. Die Steinbildhauerei unterbreitet Ihnen individuelle Vorschläge mit Zeichnungen und einem Angebot.
Wie viel kostet eine Todesanzeige, Danksagungsanzeige in der Zeitung?
Der Tarif berechnet die Zeitung nach der Grösse der Anzeige in Millimetern. Der Millimeterpreis variiert sehr stark, und je nach Auflage der Tageszeitung oder Wochenzeitung und je nachdem, ob ein Foto/Hintergrund schwarz/weiss oder farbig gewünscht wird. Eine Todesanzeige kann ab ca. CHF 400 bis mehrere Tausend Franken kosten. Ihr Bestattungsunternehmen kann bei Bedarf einen Kostenvoranschlag bei der gewünschten Zeitung einholen.
Wie viel kostet eine Urne?
Urnen unterscheiden sich in der Form, Farbe und im Material. Verschiedene Gräberarten und Vorschriften verlangen für die Beisetzung auf kommunalen Friedhöfen passende Urnen. In der Erde soll die Urne biologisch abbaubar sein, in einer Wandnische beständig bleiben oder sich im Wasser rasch auflösen. Eine schlichte Urne kostet ca. CHF 100, eine handgefertigte oder künstlerische Urne kann bis mehrere Tausend Franken kosten.
Wie viel kostet ein Sarg?
Die Bestattungskultur wird in der Schweiz sehr unterschiedlich gepflegt. Die Bestattungsartikel, insbesondere die Sargmodelle, sind dem Brauchtum und den Gepflogenheiten in den Kantonen, Gemeinden und Städten angepasst. Der Sargpreis richtet sich nach der qualitativen Beschaffenheit, andersartigen Form, dekorativen Verzierung und den unterschiedlichen Materialien.
Zwischen einigen Hundert Franken bis 3000 Tausend Franken besteht eine vielfältige Auswahl.
Was zahlt die Krankenkasse in einem Todesfall?
Bei Krankenkassen, Pensions-, Lebens- und Reiseversicherungen kann ein Todesfallkapital eingeschlossen sein. Ihre Police gibt Ihnen Auskunft über eine mögliche Auszahlung.
Wie viel kostet eine Kremation?
Die Krematorien der Schweiz sind autonom und verlangen für eine Einäscherung Preise von ca. CHF 500 bis CHF 1000. Gut möglich, dass sich die Wohngemeinden der Verstorbenen an diesen Kosten beteiligt.
Wie viel kostet eine Urnenbeisetzung?
Im Februar 2023 stellte der Preisüberwacher der Schweiz grosse Differenzen bei der Preisgestaltung der Friedhofämter für die Urnengräber fest. An dieser Stelle ist es nicht möglich einen allgemeinen Richtpreis zu nennen. Die gesetzliche Grabesruhe beträgt in der Regel 20 Jahre, kann aber in gewissen Fällen wesentlich unterschritten werden. Zu beachten sind auch die Kosten eines Einzelgrabes für den Grabunterhalt, Grabstein/Grabmal oder die Grabbeschriftung. Diese Kosten entfallen bei den Gemeinschaftsgräbern grösstenteils.
Wie viel kostet eine Bestattung?
Es ist zwingend zu unterscheiden zwischen Kosten der Bestattungsunternehmen, den Kosten für die gewünschten Drittleistungen und den Kosten der Gemeinden, den Ämtern und Friedhofverwaltungen.
Das Grundangebot eines Bestattungsunternehmens für die
Bestattungsartikel, Überführungen, Dienstleistungen und Organisation.
Erfahrungsgemäss kostet eine schlichte, stille Bestattung weniger als CHF 2000.
Für eine traditionelle Bestattung entstehen Kosten zwischen CHF 2500 und
CHF 5000.
Für besondere Bestattungsartikel und spezielle Wünsche sind die Kosten nach oben offen.
Einige Gemeinden/Städte beteiligen sich teilweise oder übernehmen sämtliche Kosten.
Die Kosten für Drittleistungen betragen je nach Bedarf von 0 bis einige Tausend Franken:
Blumen, Drucksachen, Porto, Todesanzeige, Trauerredner, Musiker, Gastronomie, Wohnungsräumung, Reinigung, Grabmal, Grabbepflanzung, Willensvollstreckung.
Die amtlichen Kosten/Gemeinde/Stadt werden örtlich sehr unterschiedlich belastet, von 0 bis tausende Franken sind möglich für:
Kremation, Aufbahrungsraum, Abdankungshalle, Grabplatz, Zivilstands-, Bestattungs- und Inventuramt, Notariat.
Ihr Bestattungsunternehmen unterstützt Sie mit Rat und Tat.
Wie viel kostet ein Trauerdruck, Leidzirkulare, Trauerkarten, Danksagung, Danksagungskarten?
Leidzirkulare übermitteln persönlich die Informationen eines Todesfalles.
Die Danksagungskarten richten Ihren persönlichen Dank für die Anteilnahme an die Trauergäste. Der Bestatter besorgt die Drucksachen, beschriftet nach Ihrer Adressliste die Kuverts und erledigt den Versand. Die Kosten betragen je nach Menge einige Hundert Franken.
Wie viel kosten die Dienstleistungen eines Bestatters, eines Bestattungsdienstes, eines Bestattungsinstituts?
In der Schweiz sind professionelle Bestattungsunternehmen tätig, auch als Bestattungsinstitut bekannt.
Daneben gibt es Schreinereien, die zusätzlich einen Bestattungsdienst betreiben.
Die Bestattungsartikel, Überführungen, Dienstleistungen und Organisation wollen Sie bitte beim oben aufgeführten Abschnitt entnehmen: Was kostet eine Bestattung?
Wie hoch ist eine Bestattungsrechnung?
Die Bestattungsunternehmen des Schweizerischen Verbandes der Bestattungsdienste SVB informieren Sie detailliert und transparent über die anfallenden Kosten einer Bestattung. Die grossen regionalen Unterschiede bei der Bestattungskultur und die unterschiedlichsten Bestimmungen erlauben keine allgemeinen Richtpreise. Der oben aufgeführte Abschnitt erteilt Ihnen eine ungefähre Auskunft: Was kostet eine Bestattung?
Was kostet ein Grab, Nische, Urnengrab, Erdbestattungsgrab, Gemeinschaftsgrab?
Die Grabkosten erheben die örtlichen Friedhofverwaltungen. Für Einheimische werden für alle Grabarten keine oder günstigere Tarife erhoben als für Auswärtige. Der schweizerische Preisüberwacher stellte im Februar 2023 massive Preisdifferenzen der Grabkosten bei den Gemeinden/Städten fest. Die Grabesruhe beträgt mindestens 20 Jahre. Danach können die Gräber aufgehoben werden. Die Nischen- und Familiengräber gibt es nicht überall. Die Familiengräber können je nach Gemeinde gekauft oder für eine längere Zeit gemietet werden.
Kostenbeitrag bei einem Unfall oder Suizid?
Bei einem Berufs- oder Nichtberufsunfall und bei einem Suizid sind bei Berufstätigen die UVG/SUVA und/oder andere Versicherungen zuständig. Kostenbeiträge an die Bestattungskosten sind individuell versichert. Auf einer Reise oder in den Ferien Verstorbene sind oft in einer Reiseversicherung eingeschlossen. Ihr Bestattungsunternehmen klärt für Sie ab, ob Beiträge an die Bestattungskosten zu erwarten sind.
Wie viel kostet eine Beerdigung?
Unter einer Beerdigung versteht man eine Erdbestattung, die vom Bestattungsunternehmen erbrachten Dienstleistungen, Bestattungsartikel, Überführungen und Organisation umfasst. Sie können die Preise im obigen Abschnitt einsehen: Wie viel kostet eine Bestattung?
Wie viel kostet eine Erdbestattung?
Bei einer Erdbestattung wird der Sarg beerdigt, in ein Grab gelegt und mit Erde zugedeckt. Der Anteil der Erdbestattungen gegenüber den Kremationen beträgt schweizweit weniger als 10%. Die Grabesruhe beträgt mindestens 20 Jahre. In einem Familiengrab, das gekauft oder über Jahrzehnte gemietet wird, kann mehr als ein Sarg beerdigt werden. Die Kosten wollen Sie bitte im obigen Abschnitt entnehmen: Wie viel kostet eine Bestattung?
Aufbahrung
Darf man einer verstorbenen Person persönliche Gegenstände mit in den Sarg geben?
Kleine Gegenstände, Blumen, Fotos und dergleichen dürfen als liebevolle Wertschätzung im Sarg mitgegeben werden, sofern diese brennbar sind.
Was wird mit einer verstorbenen Person gemacht, bevor sie in den Sarg gelegt wird?
Die Aufmerksamkeit des Bestatters oder der Bestatterin gilt nebst den Hinterbliebenen natürlich auch den Verstorbenen. Sie achten auf die Würde der Verstorbenen, gehen achtsam mit ihnen um und verstehen sich auf eine optimale hygienische Versorgung. Als Angehörige haben Sie das Recht bei der Waschung des Verstorbenen im Vorfeld der Aufbahrung zu helfen oder selbst Hand an zu legen. Als ein Akt der letzten Handlung an Verstorbenen wird auch das einkleiden mit persönlichen Kleidern empfunden.
Darf eine verstorbene Person zu Hause aufgebahrt werden?
Eine Heimaufbahrung im Sarg oder Bett ist mit gewissen Auflagen und Vorsichtsmassnahmen möglich. Trockeneis oder Kühlgeräte stellt Ihr Bestatter*in zur Verfügung. Damit können mögliche Geruchsemmissionen minimiert werden.
Darf man eine Leiche fotografieren?
Es liegt im Ermessen der Angehörigen ein Foto zum Andenken an die verstorbene Person zu machen. Es gilt die Würde der Verstorbenen zu wahren und Missbrauch zu vermeiden. Auch Tote haben Rechte, die bei einer Verletzung der Diskretion angezeigt werden können.
Gibt es Leichengift?
Durch den Verwesungsprozess im Körper können Gerüchte entstehen, die beim Einatmen ungefährlich sind. Leichengift im Sinn vom Wort gibt es nicht. Bei ansteckenden Infektionskrankheiten ist Vorsicht geboten.
Darf ich keine Aufbahrung machen?
Der behördlich genehmigte Zeitraum zwischen Tod und Abschied beträgt mindestens 24 Stunden und sollte 96, in Ausnahmen 120 Stunden, nicht überschritten werden. Ob eine oder keine Aufbahrung gemacht wird, liegt in der Entscheidung der Angehörigen. Eine offene Aufbahrung ist nicht in jedem Fall möglich, zum Beispiel bei Unfällen, Suizid.
Darf eine verstorbene Person geschminkt werden?
Eine kosmetische Behandlung hilft den Gesichtsausdruck wieder dem natürlichen Zustand anzupassen. Persönliche Schminkutensilien eigenen dazu am besten. Nicht immer entspricht das Ergebnis, infolge veränderter Hautfarbe, den Erinnerungen zu Lebzeiten.
Wie wird eine verstorbene Person präpariert bei einer Einbalsamierung?
Bei der Einbalsamierung wird das Blut mit Formalin ausgetauscht und die Körperöffnungen verschlossen. Damit wird eine bis 30 Tage dauernde Konservierung des Körpers erreicht. Diese selten angewandte Praxis kommt bei Auslandüberführungen zum Einsatz, sollte das Einreiseland eine Einbalsamierung verlangen.
Muss ich eine Aufbahrung machen?
Siehe oben aufgeführten Abschnitt: Darf ich keine Aufbahrung machen?
Wie riechen verstorbene Menschen?
Nach einer optimal erfolgten hygienischen Versorgung ist kein fremder Geruch festzustellen. Schon bald könnte sich trotz dieser Behandlung ein Geruch bemerkbar machen, infolge eines vorzeitigen Verwesungsprozesses oder nachwirkender Medikamente im Körper. Mit genügender Kühlung kann der Verwesungsprozess verzögert und der Geruch minimiert werden.
Wie lange darf eine verstorbene Person aufgebahrt werden?
Im behördlich genehmigten Zeitraum zwischen Tod und Abschied kann eine offene oder geschlossene Aufbahrung erfolgen. Während 96 Stunden der Aufbahrungszeit in öffentlichen oder privaten Räumlichkeiten haben Sie, ohne Ihren Einwand auch andere Menschen, die Gelegenheit persönlich von der verstorbenen Person Abschied zu nehmen. Eine vorzeitige Schliessung des Sarges ist bei nachwirkenden Medikamenten im Körper möglich.
Was ist eine Aufbahrung?
Eine Aufbahrung einer verstorbenen Person im offenen oder geschlossenen Sarg kann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, ausser die Angehörigen verbieten den Zugang. Der Aufbahrungsraum wird meistens mit passenden Gegenständen, Fotos, Blumen usw. dekoriert.
Grab, Grabstein
Wie viel kostet ein Grabstein?
Die Kreativität bei der Gestaltung und Ausführung der Grabsteine ist unbegrenzt. Bei der Friedhofverwaltung muss eine Eingabe mit einem Beschrieb und Bild des gewünschten Grabsteines gemacht werden.
Die Friedhofverwaltung genehmigt die Eingabe, wenn sie den Vorschriften des Friedhofreglements entspricht. Der Steinmetz oder Bildhauer unterbreitet Ihnen ein Angebot, das an dieser Stelle der zahlreichen Möglichkeiten wegen, keine Preisangaben erlaubt.
Wie lange bleibt der Sarg in der Erde?
Die Liegezeit eines Sarges in einem Reihenerdbestattungsgrab beträgt 20 Jahre oder so lange, bis das Grabfeld aufgehoben wird. Ein zweiter Sarg im selben Reihengrab beisetzen zu lassen ist nicht möglich. Hingegen darf eine zweite oder mehr Urnen in ein bestehendes Grab, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt beigesetzt werden, ohne dass die Ruhezeit ab der ersten Beisetzung verlängert werden kann.
Ein Familien Erdbestattungsgrab wird über eine längere Dauer gemietet oder gekauft. Weitere Beisetzungen von Särgen oder Urnen sind darin möglich.
Wer entscheidet welche Urne in ein Grab darf?
Das Friedhofreglement schreibt vor, welche Urnen, Grössen, Beschaffenheit und Materialien zugelassen sind.
Was bedeutet Nutzungsrecht in Bezug auf eine Grabstelle?
Im Nutzungsrecht werden zwischen dem Mieter und Vermieter oder zwischen dem Käufer und Verkäufer der Grabstelle die Rechte und Pflichten geregelt. Insbesondere werden die Kosten des Grabunterhaltes, Grabmals und der Bepflanzung bestimmt.
Wie lange besteht ein Grab?
Die Ruhezeit eines Grabes beträgt 20 Jahre oder länger, bis das Grabfeld aufgehoben wird. Ein Familiengrab ist nicht auf jedem Friedhof erhältlich.
Im Friedhofreglement können längere Ruhezeiten der verschiedenen Grabarten festgelegt werden.
Gibt es Vorschriften des Friedhofs für Urnen und Särge?
Jeder Friedhof hat ein eigenes Reglement, indem vorgeschrieben wird, welche Urnen und Särge zugelassen sind. Grundsätzlich müssen es Materialien sein, die im Boden abbaubar sind. Urnen in Nischen hingegen sollen sich nicht auflösen.
Wie viele Urnen dürfen in ein Grab?
Die Anzahl Urnen, die in einem Grab beigesetzt werden dürfen, hangen von der Gräberart ab und wie viele das jeweilige Friedhofreglement zulässt. Bei mehreren Urnen im gleichen Grab, gilt die Ruhezeit ab der ersten Urnenbeisetzung.
Darf eine verstorbene Person ohne Sarg in ein Grab gelegt werden?
In der Schweiz darf kein Leichnam ohne Sarg begraben werden. Auch ein Transport einer Leiche ohne Sarg ist verboten.
Wie lange bleibt eine Urne in der Erde?
Die Ruhezeit eines Urnengrabes auf dem Friedhof beträgt 20 Jahre oder länger. Kommt zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite Urne dazu, erfährt die Ruhezeit keine Verlängerung. Dazu müssen die Angehörigen eine Verzichtserklärung unterschreiben. Wie lange eine zweite Urne mindestens begraben sein muss, wird im Friedhofreglement festgehalten.
In einem Familiengrab kann die Ruhezeit verlängert werden.
Wer ist Eigentümer eines Grabes?
Die Eigentümer eines Friedhofs sind die Einwohner- oder Kirchgemeinden. Die Gräber werden vermietet oder verkauft.
Wie lange ist die Grabdauer?
Die Grabdauer beträgt mindestens 20 Jahre. Je nach Art des Grabes kann die Dauer verlängert werden. Eine vorzeitige Exhumierung muss mit einem begründeten Gesuch an die Friedhofverwaltung gestellt werden.
Wie viele Särge dürfen in ein Grab?
In einem Sargreihengrab kann kein zweiter Sarg beigesetzt werden. Eine oder mehrere Urnen sind im Erdbestattungsgrab möglich.
In einem Familiengrab dürfen mehr als ein Sarg oder eine Urne beigesetzt werden.
Darf man die Asche eines Haustieres mit in den Sarg geben?
Grundsätzlich darf keine fremde Asche dem Sarg beigegeben werden.
Trauerbegleitung
Trauerbegleitung
Die Trauer ist das Echo der Liebe. Wir müssen das Gefühl annehmen, dem Schmerz Raum geben und der Trauer Zeit lassen. Beim Abschied sind Gespräche und Ritualen hilfreich. Die Begleitung von Menschen, das Zusammensein und der Austausch hilft enorm.
Menschen, die als Trauerbegleiter oder Trauerbegleiterin arbeiten sind eine grosse und starke Stütze für sterbende Menschen und auch für deren Angehörigen.
Es gibt viele einzelne Trauerbegleiter und -begleiterinnen, aber auch Organisationen. Mancherorts gibt es Trauergruppen, Trauercafés und andere Formen, bei denen einem geholfen wird.
Leichnam
Wann darf eine verstorbene Person kremiert werden?
Bevor die Identität der Leiche nicht bekannt ist, darf gar nichts weiteres unternommen werden.
Eine Kremation darf nicht vor 48 oder nach 96 Stunden ab dem festgestellten Todeszeitpunkt stattfinden. Es gibt Ausnahmen, wo vor 48 Stunden oder bis zu 120 Stunden zugelassen werden.
Wer entscheidet, was mit einer verstorbenen Person geschehen soll?
Es ist der Wunsch der verstorbenen Person zu erfüllen. Wenn kein Wunsch geäussert wurde und keine nahestehenden Personen kontaktiert werden können, entscheidet die Einwohnergemeinde über die Bestattungsart.
Wem gehört die verstorbene Person?
Ein Mensch gehört sich selbst. Ist er nicht mehr entscheidungsfähig / zurechnungsfähig oder urteilsfähig bestimmt ein naher Verwandter, die Beistandsperson oder eine ihm nahestehende Person was geschehen soll.
Bei einem unnatürlichen Todesfall liegt die Entscheidungsgewalt in erster Linie bei der Staatsanwaltschaft und erst nach der Freigabe der verstorbenen Person
bei den Angehörigen.
Wer entscheidet, ob eine verstorbene Person kremiert werden darf?
Es ist der Wunsch der verstorbenen Person zu erfüllen. Wenn kein Wunsch geäussert wurde, können die Angehörigen über die Bestattungsart entscheiden.
In einer Bestattungsvorsorge können persönliche Wünsche festgehalten werden. Kontaktieren Sie das Bestattungsunternehmen in Ihrer Nähe, um ein Gespräch zu vereinbaren.
Wer ist Eigentümer der verstorbenen Person?
Es ist das Recht jedes Menschen in der Schweiz im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten selber zu bestimmen, was mit seinem Körper, respektive welche Bestattungsart gewünscht wird. Falls darüber keine Informationen vorliegen, geht das Bestimmungsrecht an die Angehörigen. Die Reihenfolge muss nicht der gesetzlichen Erbfolge entsprechen.
Sarg und Urne
Ist an der Trauerfeier der Sarg, die Urne dabei?
Die Gepflogenheiten beim Ablauf einer Trauerfeier sind konfessionell und örtlich sehr verschieden. Meistens können die Angehörigen entscheiden, ob der Sarg oder die Urne bei der Trauerfeier dabei sein sollen. Die Beisetzung kann vor oder nach der Trauerfeier oder zeitnah getrennt stattfinden.
Darf ich eine Urne im Wald, der Natur, im See beisetzen?
Urnen und Kremationsasche dürfen ausserhalb von Friedhöfen nur beigesetzt oder ausgebracht werden, wenn die Bestimmungen des Forst-, Gewässerschutz-, Luftfahrt-, Bau- und Umweltrechts eingehalten werden. Ihr Bestatter*in oder das Bestattungsamt wissen darüber Bescheid.
Darf ich eine Urne nach Hause nehmen?
Eine Urne darf nach Hause genommen werden. Es ist auf die geeignete Beschaffenheit der Urne zu achten. Ein Teil der Asche kann auch in eine zweite Schmuckurne gegeben werden, die zu Hause als Andenken aufgestellt wird.
Gibt es Kartonsärge?
Eine vermeintlich gute Idee von Kartonsärgen hat sich rasch zerschlagen. Das Handling im Haus oder beim Transport ist wegen der Ausrutschgefahr gefährlich. Die Krematorien verweigern die Annahme, weil Karton einen tiefen Brennwert hat und deshalb zu viel Energie verbraucht. Zudem verstopfen Kartonpartikel die Filteranlage.
Welche Sargfabriken gibt es?
Die Sargfabrikationsfirmen des Schweizerischen Verbandes der Bestattungsdienste liefern die Särge nur en gros an Bestattungsunternehmen:
Adrian Willimann AG Sargfabriakton – Rickenbach
AF Funeris Sàrl in Chénens
Hager Sargproduktion – Kriens
Hans Gerber AG – Lindau
Wie wird ein Sarg gemacht?
Es werden Bretter aus verschiedenen Massivhölzern oder Multiplex Platten geschnitten. Danach werden sie serienmässig zu Särgen zusammengebaut.
Die Oberflächen sind Natur belassen oder sind mit einem Wasserlack behandelt. Einzelne Schreinereien fertigen Särge für ihren Eigenbedarf selber an.
Kindersärge sind oft weiss oder sie können individuell bemalt oder beschriftet werden. Für Kleinkinder gibt es ganz spezielle Arten von Särgen.
Welche Urnen sind erlaubt?
Dem jeweiligen Friedhofreglement kann entnommen werden, welche Urnen zugelassen sind. Soll eine Urne im Wasser beigesetzt werden, muss sie sich rasch auflösen können. Soll eine Urne ins Ausland versendet werden, muss sie unzerbrechlich sein. Eine sogenannte Leihurne stellt der Bestatter*in bei einer Ausschüttung in der Natur zur Verfügung. Es gibt auch kleine Zier- oder Schmuckurnen, die ohne Aufsehen zu Hause aufgestellt werden können.
Darf ich irgendetwas als Urne nehmen?
Wenn das Gefäss die Vorschriften des Friedhofreglements erfüllt, kann irgendetwas als Urne verwendet werden. Bei anderen Beisetzungsörtlichkeiten müssen die dortigen Vorschriften beachtet werden.
Stimmt es, dass in vielen Bundesländern in Deutschlang private Transporte von Urnen verboten sind?
In der BRD besteht in vielen Bundesländern eine Urnenbeisetzungspflicht auf dem Friedhof. Entsprechend den Vorschriften dürfen nur Bestattungsinstitute
Urnen transportieren.
Wer macht Urnen?
Vielfach sind es internationale Firmen mit einer riesigen Auswahl, die sich für die Herstellung von Urnen spezialisiert haben. In der Schweiz gibt es einige Manufakturen, die ein feines, fantasievolles Sortiment an Urnen anbieten.
Sargformen
Konische, kubische, gerade, gebogene Formen sind bei Särgen erhältlich.
Urne, Seeurne, Biourne, Erdbestattungsarg, Sarg
Die Urne ist ein Gefäss zur endgültigen Aufnahme der Asche eines verstorbenen Menschen. Die grosse Auswahl lässt kaum Wünsche offen. Wichtig ist bei der Urnenwahl die Einhaltung der Vorschriften. Ein Teil der Asche kann in eine kleine Reliquienurne/Schmuckurne abgefüllt werden, zur Aufbewahrung zu Hause. Eine Seeurne muss sich im Wasser besonders rasch auflösen können. Eine Biourne ist in der Erde bald einmal abbaubar. Eine Nischenurne sollte beständig bleiben.
Ein Erdbestattungssarg ist mit Griffen ausgerüstet, die zum Absenken am Grab handlich sind. Im Übrigen unterscheidet sich ein Erdbestattungssarg zu einem Kremationssarg nicht wesentlich.
Die Bestattungsartikel sind in grosser Auswahl und verschiedensten Preislagen erhältlich.
Braucht es einen Sarg?
Ein Sarg ist in jedem Fall unerlässlich. Sie haben die Wahl zwischen einem einfachen, schlichten Sarg, den Sie auch selbst bemalen dürfen, einem farbigen Sarg, einem natürlichen, in verschiedenen Holzarten gefertigten Sarg oder einem speziellen, komfortableren Sarg. Bei den meisten Bestattungsunternehmen sind die Särge auf deren WEB-Seite abgebildet.
Darf ich eine Urne ausleeren?
In der Schweiz ist das Verstreuen der Asche von verstorbenen Menschen erlaubt. Dabei dürfen Sie kein öffentliches Ärgernis auslösen, keine fremden Gefühle verletzen und keine Nachhaltigkeit hinterlassen. Nicht überall darf die Asche verstreut werden. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Bestatter*in.
Darf ich einen Sarg nach Hause nehmen?
Eine Heimaufbahrung im Sarg oder im Bett ist mit gewissen Auflagen und Vorsichtsmassnahmen erlaubt. Trockeneis oder Kühlgeräte stellt Ihr Bestatter*in zur Verfügung.
Aus welchem Material besteht eine Urne?
Eine Urne wird aus verschiedensten Materialien hergestellt:
Ton, Keramik, Porzellan, Sand, Salz, Papier, Karton, Holz, Gips, Glas und diverse Metalle.
Aus welchem Material besteht ein Sarg?
Weitaus am meisten verwendet man in der Schweiz verschiedene Holzarten oder Holzwerkstoffplatten/Multiplexplatten. Der Erdbestattungssarg unterscheidet sich nicht wesentlich vom Kremationssarg.
Bei Auslandtransporten, vom oder ins Ausland, muss in einem dickwandigen Holzsarg ein zweiter, dünnwandiger Zinksarg verwendet werden.
Aus den USA importierte Särge bestehen meistens aus eloxiertem Aluminium.
Siehe dazu die Rubrik: Auslandüberführungen, Verlöten, Versiegeln.
Wer macht Särge?
Spezialisierte Sargfabrikanten bieten ein grosses Sarg-Sortiment an. Siehe die oben aufgeführte Rubrik: Welche Sargfabrikanten gibt es? In der Schweiz stellen auch Schreinereien für ihren Eigenbedarf Särge her.
Welche Särge sind erlaubt?
In der Schweiz sind ausschliesslich Holzsärge mit oder ohne umweltschonende Oberflächenbehandlung erlaubt. Wird ein Metallsarg aus dem Ausland importiert, muss ein Umbetten in einen Holzsarg vorgenommen werden.
Darf ein anderer Behälter als Urne verwendet werden?
Eine Urne ist ein Behälter zur endgültigen Aufnahme oder Aufbahrung der Asche von verstorbenen Menschen nach einer Feuerbestattung. Wenn eine Urne den Bestimmungen des Friedhofreglements, des Fassungsvermögens und der Stabilität entspricht, kann ein beliebiger Behälter oder Gefäss verwendet werden.
Darf ich eine Urne selber machen?
Sie dürfen eine Urne selber machen, solange sie den oben erwähnten Bedingungen entspricht.
Wie macht man eine Urne?
Eine Urne kann aus einem Stück Holz gedrechselt oder aus mehreren Stücken Holz verleimt werden. Eine Töpferei stellt eine Urne aus Ton her, die danach gebrannt und bemalt werden kann. Der Vielfalt und Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.
Welche Urnen gibt es?
Auf der WEB Seite Ihres Bestattungsunternehmens finden Sie eine grosse Auswahl an Urnen in verschiedensten Formen, Farben, Grössen, Materialien und Preislagen.
Welche Särge gibt es?
Das Bestattungsinstitut Ihres Vertrauens kann alle Ihre Bedürfnisse oder Vorstellungen erfüllen. Ein einfacher, schlichter Sarg, den Sie selbst bemalen oder verzieren dürfen, ein farbiger oder natürlicher Sarg oder ein spezieller, komfortablerer Sarg – Lassen Sie sich beraten – Sie haben die Wahl.
Kartonsarg
Die schweizerischen Krematorien verweigern die Annahme von Kartonsärgen. Der zu geringe Brennwert des Kartons erfordert eine deutlich höhere Energie Menge. Die Kremation dauert länger, als wenn ein Holzsarg verbrannt wird. Zudem verstopfen die aufsteigenden Kartonpartikel die Filteranlage des Ofens.
Deshalb bieten die Bestatter den Kartonsarg gar nicht an.
Musik
Wie finde ich Sänger, Musiker für die Trauerfeier?
Wenn Sie im kirchlichen Rahmen feiern, fragen sie die zuständige Pfarrperson. Wenn Sie eine „freie Feier“ bevorzugen, fragen Sie den oder die Trauerrednerin. Es kann auch jemand sein aus Ihrem persönlichen Umfeld oder aus dem Umfeld der verstorbenen Person. Jodlerklub, Kirchenchor, Männerchor, Gospelchor, ACapella Chor oder Musikerinnen die engagiert werden.
Auf Onlineplattformen finden Sie Musiker*innen die ein Angebot für Trauerfeiern bereitstellen.
Haben Sie Tipps, welche Musik bei der Bewältigung der Trauer helfen könnte?
Mit Musik können Emotionen geweckt werden. Trauernde Menschen brauchen verschiedene Kanäle, um ihrer Trauer Raum zu geben, Musik ist ein möglicher Kanal. Welche Musik Sie in der Trauer anspricht ist sehr individuell. Musik, die die verstorbene Person gerne gehört hat oder Ihre eigenen Lieblingsmusik, Lieder über das Abschiednehmen oder ein klassisches Trauermusikstück.
Trauerfeier
Was ist eine Beisetzung?
Eine Beisetzung ist der Vorgang, bei dem der, die Verstorbene in einem Sarg im Grab eines bestimmten Friedhofs begraben wird.
Die Urne mit der Asche einer verstorbenen Person kann ebenfalls auf einem Friedhof oder anderswo beigesetzt werden.
Was ist eine Erdbestattung?
Der Sarg darf nur auf einem Friedhof beerdigt, beigesetzt werden.
Was ist eine Abschiedsfeier?
Eine Abschiedsfeier bietet die Gelegenheit sich von einem Menschen in persönlicher oder familiärer Atmosphäre zu verabschieden. Die kulturelle Vielfalt einer Abschiedsfeier erlaubt klassische Rituale oder neue, alternative Ausdrucksformen.
Was heisst in aller Stille stattgefunden?
Bei der stillen Beisetzung, Trauerfeier nehmen oder nahmen nur die engsten Familienmitglieder teil. Befreundete Menschen der Hinterbliebenen reagieren kaum noch mit Blumen oder anderen Spende. Sie sind oft irritiert und fühlen sich ausgeschlossen.
Was ist eine Bestattung?
Der Begriff Bestattung ist weit gefasst und beinhaltet den gesamtheitlichen Ablauf: Die Bestattung umfasst: das Begräbnis, die Aufbahrung, Beisetzung, Beerdigung des Sarges oder der Urne, die Trauer- oder Abschiedsfeier und Rituale bei der Verabschiedung.
Was ist eine Urnenbeisetzung?
Die Urne muss nicht zwingend auf einem Friedhof beigesetzt werden. Sie kann auch im privaten Garten begraben oder zu Hause aufgestellt werden.
Eine Leihurne stellt der Bestatter zur Verfügung, wenn die Asche in der Natur, auf einer Alp, im Wald oder bei einem Baum ausgestreut wird.
Dazu braucht es keine Bewilligung. Aber die Bestimmungen des Forst-, Gewässerschutz-, Luftfahrt-, Bau- und Umweltrechts müssen eingehalten werden.
Was ist ein Trauerredner?
Trauerredner*innen finden eine einfühlsame Sprache, wo Menschen im Angesicht des Todes verstummen. Sie bieten auch dann Halt, wenn der Boden wegzubrechen droht. Sie sind keine Ersatzseelsorger, keine Trauerpsychologen, wohl aber kompetente Lotsen zwischen Leben und Tod. Trauerrednerinnen gestalten zusammen mit Angehörigen die Abschiedsfeier.
Muss an der Trauerfeier und/oder Beisetzung ein Pfarrer dabei sein?
Wenn die Trauerfeier in einer Kirche oder einem christlichen Rahmen durchgeführt wird, zelebriert eine Pfarrperson die Abschiedsfeier. Die Würdigung der Verstorbenen kann durch Angehörige oder Freunde mitgestaltet werden.
Bank
Was mache ich mit laufenden Ausgaben einer verstorbenen Person?
Vergütungsaufträge in Zusammenhang mit ausstehenden Rechnungen der Verstorbenen oder Zahlungen werden in der Zeit nach dem Todesfall noch beglichen. Grundsätzlich müssen dafür die original Rechnungen eingereicht werden. Darüber hinaus gehende Zahlungen werden nicht mehr ausgeführt, bis die Erbenvollmacht unterzeichnet wurde oder eine andere Unterschriftsregelung vorliegt.
Wer kündet Verträge?
Mit dem Tod erlöschen alle laufenden Aufträge (OR Art.405 Abs 1). Es sei denn, der Auftrag hat auf Grund seines Inhaltes über den Tod hinaus Gültigkeit. Zum Beispiel ein Bestattungsauftrag, jedoch wechselt hier die Verfügungsmacht über den Auftrag zu den Erbberechtigten. So stehen die Erbberechtigten im Auftragsverhältnis für den Bestattungsauftrag und sind zahlungspflichtig, auch bei einer ausgeschlagenen Erbschaft.
Anders verhält es sich für einen Beistand oder für den Erwachsenenschutz. Ihre Betreuung ist mit dem Eintritt des Todesfalls beendet.
Alle laufenden Verträge müssen von den Angehörigen mit einer Kopie der zivilstandsamtlichen Todesurkunde, nicht mit dem ärztlichen Todesschein, gekündet werden.
Sperrt die Bank oder Post ein Konto?
Die Bank lässt nur Barbezüge zu, wenn die Erbenvollmacht vorliegt. Damit werden missbräuchliche Geldbezüge vermieden.
Sollte ein Tresorfach vorhanden sein, darf dies nur in Anwesenheit eines Notars von den Erben geöffnet werden. Dabei muss der Notar den Inhalt des Tresorfaches protokollieren. Dies gilt so lang, bis die Erbteilung durchgeführt ist oder die berechtigten Personen bekannt sind.
Wie kann ich den Nachlass schützen?
Der Inventurbeamte wird von der Einwohnergemeinde aufgeboten, ein Inventarprotokoll zu erstellen. Darin enthalten sind nicht nur die hinterlassenen Gegenstände, auch alle finanziellen Verhältnisse werden aufgenommen. Die kantonalen Vorschriften zur Sicherstellung des Inventars und Vermögens sind verschieden, dienen aber alle dem gleichen Zweck. Es können auch andere Massnahmen zur Sicherung der Erbschaft beantragt werden.
Was ist eine Bank- oder Postkontosperre im Todesfall?
Lautet ein Konto auf zwei Namen mit Einzelunterschrift, kann die überlebende Person nur dann über den Tod hinaus über das gemeinsame Konto verfügen, wenn zu Lebzeiten eine Compte-joint Vereinbarung abgeschlossen wurde.
E-Banking Verträge, Kredit- und Debitkarten, LSV Ermächtigungen und Daueraufträge werden umgehend gelöscht. Mögliche Genossenschaftsanteile der Bank werden zurückbezahlt.
Kontosperre: was nun?
Viele Banken verhalten sich kulant. Sie begleichen offene Rechnungen der verstorbenen Person im bisherigen Rahmen, zum Beispiel für:
Wohnungsmiete, Energie, Telefon, Arzt, Spitex, Spital, Bestattung…
Eine bevollmächtigte Person oder der Willensvollstrecker müssen die Originalrechnungen zur Begleichung der Bank einreichen.
Kleinere Bargeldbezüge für den Lebensunterhalt der Familie werden von den meisten Banken gewährt.
Erbschaft / Testament
Wird eine eingetragene Partnerschaft gleich behandelt wie eine Ehe?
Ja (Art. 462 ZGB).
Erbt auch ein/e Lebens-/Konkubinatspartner/in?
Nur wer in einer Ehe oder eingetragener Partnerschaft zum Verstorbenen stand, erbt auch. Ledigliche «Partnerschaft» genügt nicht, damit er oder sie auch automatisch von Gesetzes wegen erbt. Natürlich kann der spätere Erblasser / die spätere Erblasserin per Testament oder Erbvertrag eine andere Regelung vorsehen und den oder die Partnerin darin begünstigen.
Gehört das Vermögen aus der 3. Säule in die Erbmasse?
Grundsätzlich ja.
In der Säule 3a stehen die Personen fest, die berücksichtigt werden. Das Gesetz sieht vor, dass der Ehepartner an erster Stelle steht. An zweiter Stelle kann man seinen Konkubinatspartner als Begünstigte/n einsetzen, und zwar auch dann, wenn Kinder vorhanden sind.
Zudem kann man ihnen unterschiedliche Quoten zuteilen. Die Reihenfolge, in der Eltern, Geschwister und übrige Erben begünstigt werden sollen, kann man selbst festlegen. Wer will, kann diesen Erben unterschiedliche Quoten zuteilen.
Verletzt die 3a-Auszahlung Pflichtteile, muss der Begünstigte Ausgleichszahlungen an die anderen Pflichtteilsberechtigten leisten. Das kommt vor allem dann vor, wenn die verstorbene Person ausser dem 3a-Guthaben wenig Vermögen hinterlässt.
Was ist ein Erbvertrag?
Ein Erbvertrag ist eine andere Art, über das Vermögen zu verfügen, als das Testament (letztwillige Verfügung). Bei einem Erbvertrag verpflichtet sich der Erblasser gegenüber einem anderen, diesem anderen oder einem Dritten einen Teil des Vermögens zu hinterlassen. Der Erbvertrag kann nicht einseitig wieder abgeändert werden, wie dies beim Testament der Fall ist.
Was sind die gesetzlichen Erbansprüche?
Die gesetzlichen Erbansprüche gelten, wenn keine Verfügung von Todes wegen (Testament oder Erbvertrag) vorgenommen wurde. Sie zeigen an, welcher überlebende Nachkomme wie viel vom Vermögen des verstorbenen Erblassers erhält. Sie regeln ebenfalls, was passiert, wenn ein gesetzlicher Nachkomme (bspw. das Kind des Erblassers) bereits vorverstorben ist.
Die gesetzlichen Erbansprüche betragen nach Art. 457 ff. ZGB den folgenden Bruchteil des Vermögens:
Art. 457 ZGB
Abs. 1: Die nächsten Erben eines Erblassers sind seine Nachkommen.
Abs. 2: Die Kinder erben zu gleichen Teilen.
Abs. 3: An die Stelle vorverstorbener Kinder treten ihre Nachkommen, und zwar in allen Graden nach Stämmen.
Art. 458 ZGB
Abs. 1: Hinterlässt der Erblasser keine Nachkommen, so gelangt die Erbschaft an den Stamm der Eltern.
Abs. 2: Vater und Mutter erben nach Hälften.
Abs. 3: An die Stelle von Vater oder Mutter, die vorverstorben sind, treten ihre Nachkommen, und zwar in allen Graden nach Stämmen.
Abs. 4: Fehlt es an Nachkommen auf einer Seite, so fällt die ganze Erbschaft an die Erben der andern Seite.
Art. 459 ZGB
Abs. 1: Hinterlässt der Erblasser weder Nachkommen noch Erben des elterlichen Stammes, so gelangt die Erbschaft an den Stamm der Grosseltern.
Abs. 2: Überleben die Grosseltern der väterlichen und die der mütterlichen Seite den Erblasser, so erben sie auf jeder Seite zu gleichen Teilen.
Abs. 3: An die Stelle eines vorverstorbenen Grossvaters oder einer vorverstorbenen Grossmutter treten ihre Nachkommen, und zwar in allen Graden nach Stämmen.
Abs. 4: Ist der Grossvater oder die Grossmutter auf der väterlichen oder der mütterlichen Seite vorverstorben, und fehlt es auch an Nachkommen des Vorverstorbenen, so fällt die ganze Hälfte an die vorhandenen Erben der gleichen Seite.
Abs. 5: Fehlt es an Erben der väterlichen oder der mütterlichen Seite, so fällt die ganze Erbschaft an die Erben der andern Seite.
Art. 460 ZGB
Mit dem Stamm der Grosseltern hört die Erbberechtigung der Verwandten auf.
Zu beachten ist aber immer auch noch Art. 462 ZGB:
Überlebende Ehegatten und überlebende eingetragene Partnerinnen oder Partner erhalten:
Ziff. 1: wenn sie mit Nachkommen zu teilen haben, die Hälfte der Erbschaft;
Ziff. 2: wenn sie mit Erben des elterlichen Stammes zu teilen haben, drei Viertel der Erbschaft;
Ziff. 3: wenn auch keine Erben des elterlichen Stammes vorhanden sind, die ganze Erbschaft.
Darf ich ein bestehendes Testament ändern?
Ja. Wer das machen will, muss aber gut darauf bedacht sein, dass die alte Verfügung vernichtet wird.
Was ist ein Nottestament?
Ein Nottestament ist ein mündliches Testament. Dieses ist nur in aussergewöhnlichen Umständen und nur ganz ausnahmsweise möglich. Es kommt auch selten vor. Als ausserordentliche Umstände werden im Gesetz beispielsweise aufgeführt (Art. 506 ZGB):
- Nahe Todesgefahr
- Verkehrssperre
- Epidemien
- Kriegsereignisse
Weiter darf es auch nicht möglich sein, dass der Testator / die Testatorin eine andere Form des Testamentes gebrauchen könnte.
Was ist bei einem eigenhändigen Testament zu beachten?
Das eigenhändige Testament muss eigenhändig und vollständig von Hand geschrieben werden und auch eigenhändig unterschrieben werden. Es muss ebenfalls datiert werden.
Was ist ein Testament?
Ein Testament ist ein einseitiges Rechtsgeschäft, woran nur der Erblasser / die Erblasserin beteiligt ist. Es ist zu Lebzeiten jederzeit abänderbar, aufhebbar und widerrufbar.
Mit einem Testament kann die Nachlassregelung abweichend vom Gesetz vorsehen – soweit keine Pflichtteile verletzt und die gesetzlichen Minimalstandards eingehalten werden.
Grundsätzlich kommen nur die Möglichkeiten des eigenhändigen und des öffentlichen Testaments in Frage, bloss ausnahmsweise das mündliche Testament als ausserordentliche Variante.
Was ist eine Nachlassregelung?
Der Begriff der Nachlassregelung umfasst alle Möglichkeiten der Regelung des Schicksals des Erbvermögens.
In Frage kommen dazu entweder das Testament oder der Erbvertrag.
Was ist eine Willensvollstreckung?
Eine Willensvollstreckung (besser: Testamentsvollstreckung) wird durch einen Willensvollstrecker / eine Willensvollstreckerin (siehe zum Begriff: «Wer ist Willensvollstrecker?») vollzogen.
Dabei wird dieser / diese beauftragt, den Nachlass, das Erbschaftsvermögen zu verwalten und die Bestimmungen, welche in der Verfügung von Todes wegen (z.B. Testament) vorgenommen wurden, einzuhalten und zu vollstrecken.
Zweck ist grundsätzlich die Sicherstellung des schnellen und zuverlässigen Vollzugs der angeordneten Massnahmen, Vermächtnisse und Teilungsvorschriften. Die Willensvollstreckung soll eine Hilfestellung für die Nachkommen sein.
Was müssen Hinterbliebene unternehmen?
Abhängig vom Wohnort der verstorbenen Person müssen die nächsten Angehörigen einen Todesfall innerhalb von 2 Tagen bei folgenden Behörden melden, wobei das sehr oft und je nach Ortschaft der Bestatter/die Bestatterin oder eine Institution (z. B. Spital, Pflegeheim) erledigt:
– dem Zivilstandsamt des Sterbeortes oder
– dem Bestattungsamt am Wohnort der verstorbenen Person. Diese informieren in der Folge das Zivilstandsamt.
Legen Sie folgende Unterlagen vor (sofern vorhanden):
- Ärztliche Todesbescheinigung
- Meldung des Todesfalles
- Schriftenempfangsschein / Familienbüchlein
- Personalausweis / Pass / Identitätskarte
- Niederlassungsbewilligung / Aufenthaltsbewilligung (bei Ausländern).
Der Tod von ausländischen Personen ohne Wohnsitz in der Schweiz muss ebenfalls dem Zivilstandsamt am Sterbeort gemeldet werden. Das Zivilstandsamt informiert über die benötigten Dokumente.
Nach der Bestattung/Beerdigung:
- Güterstand auflösen: bevor die Erbschaft aufgeteilt wird, werden die in die Ehe eingebrachten oder während der Ehe gekauften Vermögenswerte (Möbel, Liegenschaften, Geld, Wertpapiere) und Schulden auf die beiden Eheleute aufgeteilt.
- Erbschaft regeln (Abhängig vom letzten Wohnort der verstorbenen Person variiert der Ablauf der Erbschaftsverteilung und die dafür zuständige Behörde. Die Behörden des Wohnkantons, in welchem die verstorbene Person angemeldet war, informieren Sie über die Abläufe):
- Haushalt auflösen
- Hausrat unter den Erben verteilen, sofern es keine Testamentsvorgaben gibt.
- Inventar von Liegenschaften, Sammlungen, Schmuck und Fahrzeugen für die Erbverteilung erstellen.
- Wohnung kündigen, räumen und reinigen.
- Sozial- und Versicherungsleistungen für die Hinterbliebenen
- Ansprüche auf Witwen-, Witwer- oder Waisenrenten (AHV/IV) abklären,
- Ansprüche auf Ergänzungsleistungen zur AHV/IV und kantonale Beihilfe abklären,
- Ansprüche auf Fürsorgeleistungen abklären,
- Ansprüche auf Hinterlassenenrenten beim Arbeitgeber (BVG) abklären,
- Ansprüche auf Versicherungspolice/Lebensversicherung abklären.
- Persönliche Dokumente der verstorbenen Person aus dem Wohnsitz sicherstellen,
- Vollmachten bei Banken widerrufen,
- Kündigung und Einforderung allfälliger Leistungen gegenüber Versicherungen (Krankenkasse, Hausrat, Unfall- und Lebensversicherung usw.),
- Bank- und Post informieren, Auszüge per Todestag bestellen,
- Arbeitgeber kontaktieren betreffend Abklärung von Ansprüchen auf Lohnfortzahlung, Sterbegeld, Abgangsentschädigung,
- Kündigungen von Abonnementen und Mitgliedschaften bei Vereinen und Verbänden,
- Steuererklärung per Todestag erstellen,
- Abmeldung bei der AHV-/IV-Ausgleichskasse,
- Strassenverkehrsamt informieren.
Was ist bei einer Schenkung zu beachten?
Bei einer Schenkung muss einerseits der Schenker / die Schenkerin handlungsfähig sein.
Andererseits muss der Beschenkte / die Beschenkte nicht zwingend handlungs- aber dafür zumindest urteilsfähig sein.
Die Schenkung kann «Hand zu Hand» und damit formlos vorgenommen werden. Sie erfolgt durch die physische Übergabe des Gegenstandes durch den Schenker / die Schenkerin an den Beschenkten / die Beschenkte.
Demgegenüber muss ein Schenkungsversprechen schriftlich vereinbart werden, damit es gültig ist.
Vor allem das eheliche Güterrecht und das Erbrecht setzen einer Schenkung den gesetzlichen Rahmen und damit auch Grenzen: Im Zusammenhang mit einer Erbschaft müssen die Ausführungen zum Thema «Erbvorbezug» beachtet werden.
Was ist ein Erbvorbezug?
Ein Erbvorbezug ist nach dem Schweizerischen Erbrecht eine Art Schenkung (siehe zur Schenkung unten). Der Erbvorbezug ist eine unentgeltliche Zuwendung von Vermögenswerten zu Lebzeiten des Erblassers / der Erblasserin.
In diesem Zusammenhang ist besonders zu beachten, dass ein Erbvorbezug in der Regel der «Ausgleichung» unterliegt. Das bedeutet konkret, dass derjenige Erbe / diejenige Erbin, der oder die zu Lebzeiten einen Erbvorbezug erhalten hat, sich diesen im Todesfall auf seinen / ihren Erbanteil anrechnen lassen muss. Er oder sie erhält dementsprechend dann im Zeitpunkt des Todes weniger vom Erbvermögen.
Was bedeutet Erbe ausschlagen oder Erbschaftsausschlagung?
Ausschlagung bedeutet, dass diejenige Person, die das Erbe ausschlägt, sich nicht an den Vermögenswerten des Erblassers /der Erblasserin beteiligen will. Sie erhält keine Vermögenswerte, bezahlt im Gegenzug aber auch keine Schulden / Passiven.
Die Ausschlagungserklärung muss eindeutig, unmissverständlich und unbedingt ausgesprochen werden. Sie ist grundsätzlich auch unwiderruflich.
Wichtig ist, dass die Ausschlagung innert einer Frist von drei Monaten sei Kenntnis des Todesfalles (für die gesetzlichen Erben) und drei Monate seit Kenntnis der Erbeinsetzung (für die eingesetzten Erben).
Eine Ausschlagung macht insbesondere dann Sinn, wenn die Erbschaft überschuldet ist, also mehr Schulden als Vermögen aufweist.
Was sind Versiegelungsbeamte?
Siegelungsbeamte sind jene Personen, die eine Siegelung vornehmen. Dies ist in manchen Kantonen obligatorisch im Todesfall.
Die Präsidentin, der Präsident oder ein Mitglied des Gemeinderates ist für die Siegelung zuständig. Es kann aber auch sein, dass dies Aufgaben einem anderen Verwaltungsorgan übergeben wurde.
Wann wird eine Siegelung vorgenommen?
Eine Siegelung ist in jedem Todesfalle vorzunehmen (wenige Ausnahme). In manchen Kantonen ist bei jedem Todesfall eine Siegelung vorzunehmen.
Was sind Inventarbeamte?
Das Erbschaftsinventar (siehe, «Was ist ein Inventar») wird durch eine im Notariatsregister des Kantons Bern eingetragene Notarin oder einen im Notariatsregister des Kantons Bern eingetragenen Notar aufgenommen und soll ein möglichst genaues Verzeichnis der Erbschaftsgegenstände mit Schätzung und der auf der Erbschaft lastenden Verpflichtungen enthalten (Art. 61 EG ZGB des Kantons Bern).
Was ist ein Inventar?
Ein Inventar im Zusammenhang mit einer Erbschaft ist eine Art «Sicherungsmittel». Es ist ein Sicherungsmittel, um den gesetzlich richtigen Erbgang sichern zu können (Art. 551 Abs. 2 ZGB).
«Inventaraufnahme» bedeutet die Bestandesaufnahme des Vermögens, welches zum Nachlass des / der Verstorbenen gehört.
Je nach Kanton, wird das Inventar als Vorstufe zur Siegelung (siehe, „Was ist eine Versieglung“) vorgenommen.
Was ist im Erbfall zu wissen, wenn ein Kind niemals Kontakt zu einem verstorbenen Elternteil hatte?
Das Kind erbt trotzdem im Umfang seines gesetzlichen Erbanspruchs, oder wenn die verstorbene Person es auf den Pflichtteil gesetzt hat, in diesem Umfang. Eine Enterbung kann nur unter strengen Voraussetzungen vorgenommen werden (Art. 477 ZGB):
Der Erblasser ist befugt, durch Verfügung von Todes wegen einem Erben den Pflichtteil zu entziehen: Ziff. 1: wenn der Erbe gegen den Erblasser oder gegen eine diesem nahe verbundene Person eine schwere Straftat begangen hat;
Ziff. 2: wenn er gegenüber dem Erblasser oder einem von dessen Angehörigen die ihm obliegenden familienrechtlichen Pflichten schwer verletzt hat.
Was ist eine Todesfallversicherung?
Die Todesfallversicherung ist eine Risikoversicherung, die im Todesfall den Begünstigten eine sofortige Leistung garantiert. Der spätere Erblasser / die spätere Erblasserin wählt dabei frei, wen er oder sie begünstigen will und ob die Begünstigten ein festes Kapital oder eine Rente erhalten. Beim Kapital kann der spätere Erblasser / die spätere Erblasserin nicht nur eine feste Summe vereinbaren, sondern auch eine, die jährlich abnimmt.
Gehört das Vermögen aus der 2. Säule in die Erbmasse?
Die Antwort auf diese Frage ist komplex und hängt von der entsprechenden Pensionskasseninstitution ab.
Gesetzlich sind Pensionskassen nicht verpflichtet, das Geld den übrigen Erben auszuzahlen.
Viele Kassen sehen aber freiwillig vor, dass beim Tod der versicherten Person ein einmaliges Kapital ausgezahlt wird. Wer dieses Guthaben bekommt, steht im Reglement der Pensionskasse. Ein Beispiel: Stirbt eine alleinstehende und kinderlose Person, geht das Geld in der Regel an die Eltern oder Geschwister.
Wichtig zu beachten ist aber wie erwähnt, dass dies individuell geregelt ist. Informationen erhalten die Angehörigen von der Pensionskasse.
Viele Erwerbstätige haben zusätzlich zu ihrer Pensionskasse weitere Guthaben in der 2. Säule, auf Freizügigkeitskonten oder -policen. Freizügigkeitsguthaben werden nach dem Tod des Inhabers an die gesetzlichen Erben weitergegeben.
Was ist die frei verfügbare Quote?
Die frei verfügbare Quote ergibt sich aus der Differenz zwischen den gesetzlichen Erbansprüchen und den Pflichtteilen.
Beispiel:
Ein Vater verstirbt und hinterlässt ein Kind und eine Frau sowie ein Vermögen von CHF 100’000.00. Die gesetzlichen Erbansprüche sind: 50% Frau (= CHF 50’000.00, Art. 462 Ziff. 2 ZGB), 50% Kind (= CHF 50’000.00; Art. 457 ZGB). Setzt der Verstorbene das Kind auf den Pflichtteil, so ist Art. 471 ZGB zu beachten. Das Kind erhält 75% von seinem 50%-igen gesetzlichen Erbteil, also 37.5% (= 3/8) statt 50% (= 4/8) vom gesamten Nachlassvermögen (Art. 471 Ziff. 1 ZGB = Pflichtteil). Damit werden 12.5%
(= 1/8 (4/8 – 3/8)) vom gesamten Nachlass des Verstorbenen frei (25% von 50% = 12.5% = frei verfügbare Quote). Setzt der Verstorbene auch die Frau auf den Pflichtteil, erhält sie 50% vom 50%-igen gesetzlichen Erbanspruch, das heisst 1/4 statt ½ vom gesamten Nachlassvermögen (Art. 471 Ziff. 3 ZGB = Pflichtteil). Damit wird ¼ vom gesamten Nachlass des Verstorbenen frei (50% von 50% = 25% = frei verfügbare Quote). In diesem Beispiel wird daher 37.5% des gesamten Nachlasses des Verstorbenen frei und er kann darüber verfügen, wie er möchte. Die im Erbrecht wichtige Regel der Pflichtteile wird dabei wie gesehen nicht verletzt, weil er seine Erben auf den Pflichtteil gesetzt hat.
Was ist, wenn es kein Testament gibt?
Wenn kein Testament und auch keine andere Verfügung von Todes wegen (bspw. Erbvertrag) existiert, dann kommen vollumfänglich die gesetzlichen Normen zur Anwendung (bspw. die gesetzlichen Erbansprüche).
Darf ich ein Testament zu Hause aufbewahren?
Öffentliche Testamente müssen zwingend in einer dafür bezeichneten Amtsstelle aufbewahrt werden.
Eigenhändige Testamente können grundsätzlich auch zu Hause aufbewahrt werden.
Zu Gunsten der Rechtssicherheit ist es aber in jedem Fall sinnvoller, Testamente oder Erbverträge einer öffentlichen Einrichtung abzugeben. Die Kantone sind sogar gesetzlich verpflichtet, solche Stellen zu bezeichnen. Zumeist sind Notare und Notarinnen damit gemeint und entsprechend auch befugt, Testamente sicher aufzubewahren.
Was ist ein öffentliches Testament und was muss beachtet werden?
Die Errichtung eines öffentlichen Testamentes erfolgt unter der Mitwirkung von zwei Zeugen vor dem Beamten / der Beamtin, Notar oder Notarin oder einer anderen Urkundsperson, die nach kantonalem Recht dazu befugt ist (Art. 499 ZGB). Anders als beim eigenhändigen Testament erfolgt die Verfügung von Todes wegen hierbei nicht eigenhändig schriftlich. Der Sinn dabei ist, dass ein Testator / eine Testatorin, die oder der nicht mehr lesen oder schreiben kann, trotzdem mithilfe eines Beamten oder einer Beamtin ein Testament erstellen kann.
Es gibt zwei Arten von öffentlichen Testamenten:
- Der Notar / die Notarin unterbreitet dem Testator / der Testatorin eine gefertigte Urkunde (Testament). Der Testator / die Testatorin liest die Urkunde selbst und setzt die Unterschrift darunter. Die Zeugen werden nach der Unterzeichnung hinzugezogen.
- Der Notar / die Notarin liest dem Testator / der Testatorin die Urkunde (Testament) vor. Hier ist die Unterschrift nicht notwendig. Die Zeugen müssen hier von Anfang an dabei sein.
Warum macht die Erstellung eines Testamentes Sinn?
Das Gesetz sieht eine Regelung des Nachlasses vor, wenn eine Person stirbt. Diese gesetzliche Regelung ist aber nur als Auffanglösung gedacht. Zu Lebzeiten könne aber alle eine Regelung vorsehen, die vom Gesetz abweicht (mit Ausnahme der Pflichtteile; inklusive Gegenausnahmen).
Wenn eine Person nicht möchte, dass die (gesamte) gesetzliche Erbfolge greift, kann die Nachlassregelung durch ein Testament abweichend vom Gesetz vorsehen – soweit keine Pflichtteile verletzt und die gesetzlichen Minimalstandards eingehalten werden.
Welche Arten von Testament gibt es?
- Eigenhändiges Testament
- Öffentliches Testament
- Mündliches Testament
Wer ist Willensvollstrecker / Willensvollstreckerin?
Willensvollstrecker / Willensvollstreckerin ist diejenige handlungsfähige (= urteilsfähige und volljährige) Person, die vom Erblasser / von der Erblasserin in der letztwilligen Verfügung als solche bezeichnet wurde (Art. 517 ZGB). Es können eine oder mehrere Personen als Willensvollstrecker / Willensvollstreckerin eingesetzt werden.
Die Ernennung hat gemäss Gesetzestext durch die letztwillige Verfügung zu geschehen, ist wohl aber auch durch Erbvertrag möglich (umstritten). Was aber nicht geht ist, dass die Willensvollstreckung schon durch einen Vertrag unter Lebenden abgeschlossen wird.
Der Willensvollstrecker / die Willensvollstreckerin hat Anspruch auf eine Vergütung.
Welche Kündigungen müssen die Hinterbliebenen vornehmen?
- Haushalt auflösen.
- Wohnung kündigen, räumen und reinigen.
- Vollmachten bei Banken widerrufen.
- Kündigung und Einforderung allfälliger Leistungen gegenüber Versicherungen (Krankenkasse, Hausrat, Unfall- und Lebensversicherung usw.).
- Kündigungen von Abonnementen und Mitgliedschaften bei Vereinen und Verbänden.
Zahle ich für eine Bestattung / Beerdigung meiner Eltern auch bei einer Erbausschlagung?
In erster Linie sind die Schulden einer verstorbenen Person sowie die Kosten der Bestattung und der Erledigung des Nachlasses aus den Mitteln der Erbschaft zu tragen. Daraus ergeben sich keine Schwierigkeiten, wenn der Erblasser über genügend finanzielle Mittel verfügt und daher auch der Nachlass entsprechend zahlungsfähig ist.
Fehlen dem Nachlass die Mittel zur Tilgung der Schulden, haben die Erben die Möglichkeit, die Erbschaft auszuschlagen und sich so der persönlichen Haftung für die Schulden des Nachlasses zu entziehen. Der Ausschluss der Haftung gilt uneingeschränkt für die persönlichen Schulden des Erblassers und die Erbschaftsschulden, jedoch nur eingeschränkt hinsichtlich der Bestattungskosten.
Gemäss einem Bundesgerichtsentscheid wirkt die Verwandtenunterstützungspflicht gemäss den zivilrechtlichen Bestimmungen über den Tod hinaus nach und verpflichtet die Angehörigen zur Tragung der Bestattungskosten auch im Fall der Ausschlagung der Erbschaft. Das Gesetz sieht dabei eine Rangordnung vor, die in erster Linie den Ehemann bzw. die Ehefrau (heute auch den eingetragenen Partner bzw. die eingetragene Partnerin) verpflichtet. In zweiter Linie sind alsdann die Verwandten in absteigender Linie, d.h. Nachkommen, und in aufsteigender Linie, somit die Vorfahren, unterstützungspflichtig, wobei die näheren Verwandten die Entfernteren ausschliessen. Der Kreis der zur Unterstützung Verpflichteten ist nicht zwingend mit den Erben identisch.
Die Übernahme der Bestattungskosten durch die Gemeinde ist somit in den jeweiligen Gemeindereglementen geregelt.
Was ist eine Schenkung (Art. 239 ff. ZGB)
Eine Schenkung ist eine unentgeltliche Zuwendung unter Lebenden (Art. 239 OR) ohne jegliche Gegenleistung. Im Unterscheid dazu kann auch eine gemischte Schenkung vorgenommen werden (z.B. wenn etwas unter der Absicht, eine Schenkung vorzunehmen, viel zu günstig verkauft wird).
Was ist ein Erbverzicht?
Der Erbverzicht bedeutet der Verzicht auf das Erbe zu Lebzeiten des späteren Erblassers / der Erblasserin. Eigentlicher Erbe / eigentliche Erbin und späterer Erblasser / spätere Erblasserin vereinbaren in einem solchen Fall, dass der eigentliche Erbe / die eigentliche Erbin im Zeitpunkt des Erbfalls auf die Geltendmachung seines Teils an der Erbschaft verzichtet.
Was ist ein Erbschaftsamt?
Bei einem Todesfall muss man als Angehörige/r viele Dinge erledigen. Die erste Anlaufstelle zur Unterstützung ist in vielen Fällen der Erbschaftsdienst der Region, in der die verstorbene Person angemeldet war. Oft wird der Erbschaftsdienst mit den Angehörigen in Kontakt treten.
Zu den ersten Aufgaben des Erbschaftsdienst gehört die Erstellung eines Siegelungsprotokolls (siehe oben).
Darf ich nicht mehr in die Wohnung nach der Versieglung?
Wenn die gesamte Wohnung, bzw. eine gesamte Liegenschaft versiegelt ist, ist der Zutritt dazu untersagt. Ein Siegelbruch kann nach Art. 290 StGB mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden.
Was ist eine (Ver-) Siegelung?
Bei einer (Ver-) Siegelung wird ein Amtssiegel an den Nachlassgegenständen angelegt. Es handelt sich ebenfalls um ein Sicherungsmittel. Damit soll verhindert werden, dass physisch auf den Nachlass eingewirkt wird. Es soll also verhindert werden, dass der Nachlass oder der Gegenstand / das Vermögen bspw. weggenommen, verändert, zerstört, verbergt, o.ä. wird. (siehe auch Art. 58 EG ZGB des Kantons Bern).
Siegelbruch (also das Handeln gegen eine Versiegelung) ist ein Offizialdelikt und wird nach Art. 290 StGB mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe bestraft.
Weiter wird ein Siegelungsprotokoll ausgefüllt.
Wann wird ein Inventar aufgenommen?
Die Aufnahme eines Inventars wird von Amtes wegen vorgenommen (Art. 551 Abs. 1 ZGB).
Im Kanton Bern wird die Aufnahme eines Inventars nach Art. 60 EG ZGB des Kantons Bern angeordnet:
- wenn ein Erbe zu bevormunden ist oder unter Vormundschaft steht;
- wenn ein Erbe dauernd und ohne Vertretung abwesend ist;
- wenn einer der Erben sie verlangt;
- wenn der Vater oder die Mutter gestorben ist und unmündige Kinder vorhanden sind.
Vorsorgeauftrag
Kann ich einen Vorsorgeauftrag selber erstellen?
Ja. Siehe zu weiteren Ausführungen: «Wer erstellt den Vorsorgeauftrag?»
Was ist die Rolle der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde?
Ohne die Kesb gäbe es keine Vorsorgeaufträge – und umgekehrt. Die Behörde und Vorsorgeaufträge sind zwei Eckpfeiler im Erwachsenenschutzrecht. Bevor ein Vorsorgeauftrag in Kraft tritt, muss die Kesb prüfen, ob alles korrekt und vollständig festgehalten ist. Geprüft wird auch, ob die vorsorgebeauftragte Person in der Lage ist, für den anderen zu sorgen.
Wenn alles in Ordnung ist, erhält die beauftragte Person eine Urkunde, auf der festgehalten ist, was die mittlerweile urteilsunfähige Person bestimmt hat. Heime, Banken und Versicherungen und andere Partner müssen diese von der Kesb ausgestellte Urkunde akzeptieren.
Wie lange ist der Vorsorgeauftrag gültig?
Einerseits ist der Vorsorgeauftrag solange gültig, wie der Auftraggeber / die Auftraggeberin urteilsunfähig ist. Wird sie wieder urteilsfähig, wird der Vertrag sistiert.
Andererseits kann die beauftragte Person den Vorsorgeauftrag jederzeit mit einer zweimonatigen Kündigungsfrist durch schriftliche Mitteilung an die Erwachsenenschutzbehörde kündigen. Aus wichtigen Gründen kann sie den Auftrag fristlos kündigen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Vorsorgeauftrag und einer (Vorsorge-) Vollmacht?
Der Vorsorgeauftrag erlangt seine Geltung nur, wenn die verfügende Person urteilsunfähig wird.
Die Vorsorgevollmacht in ihrer Form existiert nicht mehr. Dahingegen können Vollmachten in Form von General- oder Spezialvollmachten ausgestellt werden. Dabei kann die Vertretung der vollmachtgebenden Person auch über die Urteilsunfähigkeit hinaus dauern, oder auch schon früher eintreten. So kann die Vollmacht bspw. auch vorsehen, dass die Geschäfte ab sofort durch die bevollmächtigte Person erledigt werden, und auch während der Dauer einer allfälligen Urteilsunfähigkeit weiter gelten sollen. Dies macht v.a. dann Sinn, wenn die vollmachtgebende Person bspw. einen Unfall hatte und deswegen länger von zu Hause abwesend ist.
Kann ein Vorsorgeauftrag widerrufen werden?
Ja. Dazu müssen aber die Formvorschriften eingehalten werden, die auch für die Errichtung gelten. Das heisst, der Vorsorgeauftrag muss entweder vollständig eigenhändig widerrufen werden, oder der Widerruf muss öffentlich beurkundet werden.
Alternativ kann der alte Vorsorgeauftrag auch vernichtet werden.
Errichtet jemand einen neuen Vorsorgeauftrag, ohne den alten ausdrücklich zu widerrufen, so tritt der neue vermutungsweise an die Stelle des alten, wenn der neue nicht bloss eine Ergänzung zum alten darstellt.
Ist ein Vorsorgeauftrag für Verheiratete sinnvoll?
Ja. So kann bspw. die einfachste alltägliche Korrespondenz durch den Beauftragten / die Beauftragte erledigt werden. Denn dazu ist der / die Beauftragte nicht einfach so legitimiert.
Wer kann als Beauftragter bestimmt werden?
Es kann eine natürliche oder juristische Person mit dem Vollzug des Vorsorgeauftrages beauftragt werden.
Wer erstellt einen Vorsorgeauftrag?
Erstellt wird der Vorsorgeauftrag durch diejenige Person, die möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt urteilsunfähig werden könnte. Er muss eigenhändig errichtet oder öffentlich beurkundet werden.
Was beinhaltet ein Vorsorgeauftrag?
Ein Vorsorgeauftrag kann sehr flexibel nach den Bedürfnissen des Auftraggebers / der Auftraggeberin ausgestaltet werden. Es kann darin vorgesehen werden, dass der oder die Beauftragte gesamthaft im Namen des des Auftraggebers / der Auftraggeberin handeln kann, oder bloss in einzelnen Teilgebieten (Verwaltung von Einkommen und Vermögen, Verkauf der Liegenschaft, Fällen von medizinischen Entscheidungen, Sorgen für Pflege und Betreuung etc.).
Zudem können Sie Anweisungen geben über die Art und Weise, wie die Aufgaben auszuführen sind.
Was, wenn kein Vorsorgeauftrag besteht?
Diesfalls stehen Ihre nächsten Angehörigen vor der Verwaltung und Aufgabenerfüllung aller anfallenden Fragen. Dies kann zu sehr belastenden und komplexen Situationen für die Angehörigen führen.
Ist bei einer Vollmacht zusätzlich ein Vorsorgeauftrag nötig?
Wie bei der Frage «Was ist der Unterschied zwischen einem Vorsorgeauftrag und einer Vollmacht?» aufgeführt, regelt die Vollmacht auch die Vornahme der Geschäfte durch einen Dritten, wenn die verfügende Person urteilsfähig ist. Diese Zeitspanne wird vom Vorsorgeauftrag nicht gedeckt. Aus dieser Sicht macht es Sinn, neben einem Vorsorgeauftrag, der erst später wirkt, auch eine oder mehrere Vollmacht/en auszustellen, wenn sich die verfügende Person dadurch sicherer fühlt. Dies kann auch aus Gründen der Bequemlichkeit, der Überforderung o.ä. geschehen.
Wann wird ein Vorsorgeauftrag wirksam?
Wenn die Erwachsenenschutzbehörde erfährt, dass eine Person urteilsunfähig geworden ist, und ist ihr nicht bekannt, ob ein Vorsorgeauftrag vorliegt, so erkundigt sie sich beim Zivilstandsamt. Anschliessend prüft sie, ob der Vorsorgeauftrag gültig errichtet wurde. Nimmt die beauftragte Person den Vorsorgeauftrag daraufhin an, wird sie von der Behörde über den Inhalt des Auftrags angewiesen und erhält den Vorsorgeauftrag ausgehändigt.
Wird die auftraggebende Person wieder urteilsfähig, so verliert der Vorsorgeauftrag seine Wirksamkeit von Gesetzes wegen.
Wo kann ein Vorsorgeauftrag aufbewahrt werden?
Das Zivilstandsamt trägt auf Antrag die Tatsache, dass eine Person einen Vorsorgeauftrag errichtet hat, und den Hinterlegungsort in die zentrale Datenbank ein.
Was, wenn keine Vertretungsperson bestimmt wurde?
Die Bestimmung der Vertretungsperson, also derjenigen, die oder der den Vorsorgeauftrag vollziehen soll, ist eine Gültigkeitsvorschrift. Wird im Vertrag nicht vorgesehen, wer Vertretungsperson ist, ist der Auftrag nicht gültig.
Die Vertretungsperson muss mindestens durch die Formulierung / den Auftrag erkennbar sein.
Wie wird ein Vorsorgeauftrag erstellt?
Der Vorsorgeauftrag wird entweder eigenhändig errichtet (von Anfang bis Ende per Hand niederzuschreiben, zu datieren und zu unterzeichnen) oder mit einer öffentlichen Beurkundung.
Was ist ein Vorsorgeauftrag?
Mit dem Vorsorgeauftrag können vorsorglich eine oder mehrere Vertrauenspersonen für einen späteren Vorsorgefall bestimmt werden. Von einem Vorsorgefall spricht man dann, wenn jemand infolge eines Unfalls oder einer schweren Krankheit (bspw. Demenz) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, rechtsverbindliche Entscheidungen zu treffen. Mit der Bestimmung eines Vorsorgebeauftragten wird vorgesorgt, so dass die Ansprüche und Anliegen der Person auch im Vorsorgefall durchgesetzt werden.
Bestattungsvorsorge
Beraten Bestattungsunternehmen bei einer Bestattungsvorsorge?
Eines Tages steht der Tod gegenüber – und oft sind wir in diesem Moment nicht vorbereitet. Unausweichlich tauchen Fragen auf, müssen Antworten gefunden werden. Mit belastenden Emotionen fallen Entscheidungen schwer. Sie nehmen sich Zeit zum Überlegen, welche Wünsche, welche Bedürfnisse erfüllt werden sollen. Sie werden in allen Fragen beraten, damit Sie sicher entscheiden können.
Sind in der Bestattungsvorsorge die Kosten aufgeführt?
Es gibt zahlreiche Szenarien, die in einer Bestattungsvorsorge festgehalten werden können. Wählen Sie die Variante, die Ihren persönlichen Vorstellungen entspricht. Die Kosten dafür werden in der Bestattungsvorsorge aufgeführt.
Wie viel kostet eine Bestattungsvorsorge?
Das Original der getroffenen Regelung in der Bestattungsvorsorge wird beim Bestattungsunternehmen hinterlegt. Sie erhalten mehrere Kopien für Ihre Angehörigen. Die transparent und detailliert dargestellte Bestattungsvorsorge ist je nach Aufwand für einen einmaligen Preis von einigen hundert Franken zu haben.
Was ist eine Bestattungsvorsorge?
Die Bestattungsvorsorge sichert die gewünschte Ausführung der persönlichen Bestattung nach eigenen Wünschen. Sie soll Ihre Bedürfnisse zu Lebzeit regeln und Ihre Angehörigen von schweren Entscheidungen entlasten.
Das von Ihnen gewählte Bestattungsunternehmen berechnet die Kosten Ihrer Vorstellungen. Es steht Ihnen frei, den Betrag auf einem treuhänderisch verwalteten Konto des SVB oder auf einem Konto Ihrer Bank zu hinterlegen.
Änderungen sind immer möglich.
Welche sind die Vorteile einer Bestattungsvorsorge?
Mit einer abgeschlossenen Bestattungsvorsorge haben Sie die Gewissheit, dass die Bestattung Ihre Bedürfnisse erfüllen wird.
Die persönliche Bestattungsvorsorge ist für alle Beteiligten eine grosse Erleichterung.
Wer erstellt eine Bestattungsvorsorge?
Die Mitglieder des Schweizerischen Verbandes der Bestattungsdienste SVB beraten Sie in allen Fragen, damit Sie sicher entscheiden können. Die getroffene Regelung wird festgehalten und das unterzeichnete Original beim Bestatter hinterlegt.
Wie erstelle ich eine Bestattungsvorsorge?
Wenden Sie sich vertrauensvoll an ein SVB-Bestattungsunternehmen in Ihrer Region. Die erfahrenen Bestatter kennen die örtlichen Gepflogenheiten und Abläufe, die von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich sein können.
Digitaler Nachlass
Wie drücke ich mein Beileid aus?
Der Händedruck:
«Mein Beileid» ist zwar eine Floskel, aber mit Ernst und Anteilnahme ausgesprochen, kann sie schon alles sagen, was nötig ist. Wer den Trauernden näher steht, kann ein paar angenehme Worte über die verstorbene Person hinzufügen. «Kopf hoch, das Leben geht weiter». Solche Sprüche verkennen die Betroffenheit der Trauernden und wirken, obwohl gut gemeint, eher verständnislos.
Die Karte:
Ist der persönliche Abstand zur Trauerfamilie etwas grösser, kann das Beileid mit einer handgeschriebenen Karte oder mit ein paar Zeilen per Internet ausgedrückt werden. Die Kunst liegt darin, in wenigen Worten eine ehrliche und glaubwürdige Aussage zu formulieren.
Der Brief:
Mit einem Brief lässt sich rücksichtsvoll Distanz wahren und gleichzeitig viel Mitgefühl vermitteln. Die Einleitung bezieht sich auf den Todesfall, im mittleren Teil findet das Persönliche seinen Platz. Hier heisst es innehalten und sich klar werden, was uns die verstorbene Person bedeutet hat. Was hat uns an ihr beeindruckt, gefallen? Haben wir ihr etwas zu verdanken? Gibt es Geschehnisse, die charakteristisch waren? Aus den Antworten entwickeln wir behutsam in wenigen Sätzen ein Porträt, welches den Trauernden spüren lässt, dass auch wir einen Verlust erleiden und mitfühlen.
Zum Ausklang:
Das Leid können wir nicht aus der Welt schaffen, auch wenn wir uns dies wünschen.
Wichtig:
Vorname, Name, Adresse, PLZ, Ort
Wie komme ich im Todesfall an die Passwörter?
Kennt der Erbe ein Passwort nicht, kann er das dazugehörige Nutzerkonto nicht aufrufen und löschen. Er muss sich an den Diensteanbieter, etwa den E-Mail-Provider, wenden. Diese sind dazu verpflichtet, den Erben Zugang zu dem Konto zu gewähren.
Gibt es ein digitales Erbe?
Ja. Ohne Testament oder Erbvertrag geht der digitale Nachlass einer verstorbenen Person auf ihre gesetzlichen Erben über.
Rechtlich nicht eindeutig geklärt ist, wie es sich mit Daten im Internet verhält. Sie können vererbliche Vermögenswerte wie ein Online-Bankkonto oder persönlichkeitsrechtlich geschützte Daten wie Fotos auf Facebook darstellen. Im Gegensatz zu Vermögenswerten gehen persönlichkeitsrechtlich geschützte Daten mit dem Tod einer Person unter. Das heisst, den Erben kann der Zugang zu solchen Daten verwehrt bleiben.
Was ist ein digitaler Nachlass?
Der digitale Nachlass umfasst sämtliche Daten, Profile und Vermögenswerte, die Personen nach ihrem Tod auf lokalen Endgeräten wie Handys und Computern oder im Internet hiterlassen. Ohne Testament oder Erbvertrag geht der digitale Nachlass nach dem Tod auf die gesetzlichen Erben über.
Wie formuliere ich eine Kondolenz?
Ein Kondolenzschreiben wird üblicherweise nach folgender Struktur inhaltlich aufgebaut:
- Anrede
- Einleitende Worte (…dass man vom Tod der Person erfahren hat und zutiefst bestürzt ist)
- Kondolenz (Beileidsbekundung im engeren Sinne)
- Persönlicher Bezug zur Situation und zur verstorbenen Person (…wie man die Person erlebt hat und welchen Bezug man dazu hat)
- Unterstützung anbieten (…nur ehrlich gemeinte Unterstützung!)
- Zuversicht vermitteln (….nach der Zeit der Trauer bleibt die Erinnerung)
- Grussformel
- Zum Schluss ein Zitat oder ein passender Spruch, falls auf der Beileidskarte nicht bereits ein Spruch aufgedruckt ist
Grundsätzlich müssen Sie sich nicht an die oben beschriebene Gliederung halten. Allerdings sind die meisten Kondolenzschreiben und Beileidsbekundungen gemäss obiger Auflistung aufgebaut. Je nachdem, wie gut man die verstorbene Person gekannt hat, darf der persönliche Bezug etwas länger oder auch etwas kürzer sein.
In vielen Fällen ist es so, dass man die verstorbene Person gar nicht gekannt hat. Dann kondoliert man, weil man die Hinterbliebenen persönlich kennt (z.B. Arbeitskollegen, Freunde, Bekannte). In einem solchen Fall soll man auf keinen Fall heucheln und vorspielen, dass man die verstorbene Person gekannt hätte. Das fällt sofort auf und ist bestenfalls peinlich.
Wie kann ich im Todesfall ein Profil auf Facebook, auf Instagram oder woanders löschen?
Um ein FB-Profil löschen zu lassen, müssen Angehörige den Todesfall bei Facebook melden und einen speziellen Antrag einreichen. Darin geben sie ihren eigenen Namen sowie eine aktive E-Mail-Adresse, den Namen, die URL sowie die E-Mail-Adresse des zu schließenden Profils und das Sterbedatum an. Zusätzlich verlangt Facebook eine Kopie oder ein Foto der amtlichen Sterbeurkunde oder einen anderen Beleg für den Todesfall sowie einen Berechtigungsnachweis.
Mögliche Dokumente zur Bestätigung des Ablebens:
- Todesanzeige
- Trauerkarte
Mögliche Berechtigungsnachweise:
- Vollmacht
- Geburtsurkunde
- Testament
- Nachlassbrief
Den Antrag „Besondere Anfrage für ein Konto einer medizinisch stark beeinträchtigten oder verstorbenen Person“ können nur Familienmitglieder oder eine Person stellen, die den Nachlass des Verstorbenen verwaltet. Sofern ein Nachlasskontakt bei Facebook hinterlegt ist, obliegt das Entfernen des Kontos allein dieser Person.
Antragstellende können sensible Daten auf den eingereichten Dokumenten schwärzen, wenn sie für die Löschung des Profils irrelevant sind – beispielsweise die Sozialversicherungsnummer.
Wie erhalte ich Zugang zu Passwörtern, Computern, Internetdienste im Todesfall?
Um Passwörter zu Internetdiensten zu erhalten ist es notwendig, mit dem Dienstanbieter in Kontakt zu treten. Eine Todesurkunde und ein Erbenschein sind oft einzureichen.
Es ist zu empfehlen für den Todesfall vorzusorgen und eine Liste all Ihrer Benutzerkonten samt Zugangsdaten (Logins, Passwörter) zu erstellen und diese aktuell zu halten. Bestimmen Sie eine Vertrauensperson, die Ihren Willen digital vollstreckt. Dies kann auch der Testamentsvollstrecker sein oder ein sogenannter digitaler Willensvollstrecker. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Schliesslich vertraut man hier seine Daten Fremden an.
Patientenverfügung
Was ist eine Patientenverfügung?
Eine urteilsfähige Person legt in einer Patientenverfügung fest, welchen medizinischen Massnahmen sie im Fall ihrer Urteilsunfähigkeit zustimmt oder nicht zustimmt.
Wie erstelle ich eine Patientenverfügung?
Die Patientenverfügung muss schriftlich abgefasst sein. Pro Senectute und andere Institutionen geben vorgedruckte Patientenverfügungen ab oder im Internet können Sie elektronische Vorlagen herunterladen. Die Fragen wollen Sie nach Ihren Bedürfnissen beantworten und die Patientenverfügung mit Datum und Ihrer Unterschrift versehen.
Die Patientenverfügung äussert unmissverständlich den persönlichen Willen gegenüber der Ärzteschaft und Pflegenden, welche medizinischen Massnahmen durchzuführen oder nicht durchzuführen sind.
Herzschrittmacher
Wer darf einen Herzschrittmacher entfernen?
Arzt, Institut für Rechtsmedizin oder befähigte Bestatter.
Muss ein Herzschrittmacher entfernt werden für eine Kremation?
Ein Herzschrittmacher muss vor der Kremation entfernt werden. Herzschrittmacher explodieren bei grosser Hitze und können den Kremationsofen, respektive die Schamottierung im Innern des Ofens beschädigen.
Muss ein Herzschrittmacher entfernt werden für eine Erdbestattung?
Bei einer Erdbestattung muss der Herzschrittmacher nicht entfernt werden. Im Sinne der Ökologie ist es jedoch sinnvoll, den Herzschrittmacher auch bei einer Erdbestattung zu entfernen.
Fremdteile im Körper bei Kremation
…Herzschrittmacher…Insulinpumpe…Goldzahn…
Nach der Kremation wird die Asche triagiert. Altmetall (Bsp. Sargnägel oder Metall von Operationen im Körper) wird per Magnet aus der Asche sortiert. Edelmetall (Bsp. Goldzahn, Ehering) wird mit der Asche in die Urne geleert. Künstlichen Gelenke (Bsp. Hüft,- Kniegelenk, versteifter Rücken) werden aussortiert und entsorgt.
Darf eine Kremation vorgenommen werden, wenn die verstorbene Person ein künstliches Hüftgelenk hat?
Personen mit künstlichen Gelenken zum Beispiel Hüftgelenk, Kniegelenk, versteifter Rücken etc. dürfen kremiert werden. Diese werden aus der Asche entfernt.
Was geschieht mit einem künstlichen Hüftgelenkt nach einer Kremation?
Die künstlichen Gelenke werden aus der Asche aussortiert und entsorgt.
Abmeldung, Ummeldung, Kündigung im Todesfall
Was ist zu beachten bei der Kündigung einer Mietwohnung?
Gemäss Art. 266 I OR haben Sie im Todesfall eine ausserordentliche Kündigungsmöglichkeit. Sie können das Mietverhältnis mit der gesetzlichen Frist auf den nächsten gesetzlichen Termin kündigen, auch wenn der Mietvertrag erst eine spätere Kündigung zulässt.
Die gesetzliche Frist beträgt bei Wohnungen drei und bei Geschäftsräumen sechs Monate.
Der gesetzliche Termin ist der ortsübliche.
Unter Umständen lässt der Mietvertrag aber eine raschere Kündigung zu als Art. 266i OR, etwa in der Stadt Zürich, wo es nur zwei ortsübliche Kündigungstermine pro Jahr gibt. Dann können Sie gestützt auf die vertraglichen Kündigungsfristen und –termine kündigen.
Weiter haben Sie die Möglichkeit, dem Vermieter Nachmieter vorzuschlagen. Dann müssen Sie nicht einmal die dreimonatige Kündigungsfrist einhalten.
Ein Mietverhältnis erlischt nicht automatisch, wenn der Mieter stirbt. Die Erben müssen kündigen. Und zwar müssten das grundsätzlich alle Erben gemeinsam tun.
Gestützt auf die gesetzlichen Bestimmungen über die Geschäftsführung ohne Auftrag (Art. 419 ff. OR) sollte allerdings auch die Kündigung durch einen Erben allein gültig sein.
Todesfall – Checkliste für Beistände
Grundsatz
Die Beistandschaft und das Amt des Beistandes enden von Gesetzes wegen mit dem Tod der betroffenen Person (Art. 399 Abs. 1 und Art. 421 Ziff. 2 ZGB).
Nach Amtsende besteht die Pflicht, bei der KESB einen Schlussbericht und ggf. eine Schlussrechnung einzureichen (Art. 425 ZGB).
Rechtsnachfolge
Mit einer Bevollmächtigung zur Ausführung eines konkreten Auftrages durch die Rechtsnachfolger, die sich durch einen Erbenschein legitimieren müssen, kann der Beistand/die Beiständin beauftragt werden.
Handelt die Beistandschaft ohne Auftrag und Legitimation, sind die Aufgaben nach den Regeln der Geschäftsführung ohne Auftrag (Art. 419 ff. OR) zu erledigen. Die Geschäfte sind damit zum Vorteil der verstorbenen Person und unter Beachtung ihres mutmasslichen Willens zu führen. Die Beistandschaft haftet persönlich für jeden durch unvorsichtiges oder fahrlässiges Verhalten entstandenen Schaden.
In der Praxis
Oft besteht das Bedürfnis, gewisse Angelegenheiten nach dem Tod der betroffenen Person erledigen zu lassen, insbesondere die Veranlassung der Bestattung, wenn keine Erben vorhanden/bekannt sind oder sich diese nicht um die verstorbene Person kümmern.
Jede Gemeinde ist verpflichtet eine verstorbene Person schicklich zu bestatten (Recht auf Menschenwürde, Art. 7 BV). Sind keine Familienangehörigen vorhanden, die für die Bestattung besorgt sind, liegt die Verantwortung für eine schickliche Bestattung bei der Gemeinde. Die ehemalige Beistandsperson hat dazu ggf. Anstoss zu liefern und Unterstützung zu leisten.
Erbschaftsamt
Die Gemeinden fungieren als Erbschaftsämter und sind befugt einen Erbschaftsverwalter einzusetzen. Dafür kann die Beistandsperson vorgesehen werden (Art. 554 Abs. 3 ZGB). Die KESB ist in die Erbschaftsangelegenheit nur dann zu involvieren, wenn abwesende oder urteilsunfähige bzw. hilfs-/schutzbedürftige Erben vertreten werden müssen.
Mietverhältnis
Bezüglich eines Mietverhältnisses gilt, dass dieses durch den Tod nicht automatisch beendet wird, sondern der Mietvertrag auf die Erben übergeht und von ihnen fortgeführt wird. Die Erben können mit der gesetzlichen Frist kündigen (Art. 266i OR).
Sind keine Erben bekannt oder vorhanden, sollte die ehemalige Beistandsperson den Vermieter über den Todesfall informieren. Eine Kündigung des Mietverhältnisses darf nur mit ausdrücklichem Auftrag der Erben oder in der Funktion als behördliche eingesetzter Willensvollstrecker/Erbschaftsverwalter erfolgen.
Weitere Aufgaben, wenn keine Angehörigen/Erben vorhanden sind
- Wegschaffen verderblicher Ware
- Füttern und Umsorgen von Haustieren
- Klärung der Bestattung (aber keine Auftragserteilung)
- Vorbeugen unnötiger Kostenfolgen
- Anordnungen, die wegen unabwendbar drohendem oder wachsendem Schaden keinen Aufschub dulden
- Buchhaltung abschliessen / Abschluss per Todestag erstellen / Schlussbericht und Schlussrechnung per Todestag erstellen
- Depot-/Kontoauszüge per Todestag bestellen
- Pendenzenliste für Erben erstellen (Daueraufträge stoppen, LSV aufheben, Rückforderungen, wie. Krankenkassenprämien, Krankheitskosten, Krankheitskosten bei EL)
Aufgaben im Auftrag der erben
- Benachrichtigung von Angehörigen und Bezugspersonen
- Bestattung organisieren
- Kündigung der Wohnung
- Rückforderung Mietkaution
- Gläubiger benachrichtigen
- Kündigung Strom
- Kündigung Telefon
- Kündigung Zeitungsabonnement
- Kündigung Hausrat-/Haftpflichtversicherung usw.
- Kommunale Steuerverwaltung informieren
Erlischt die Vollmacht im Todesfall?
Vollmachten werden ungültig, erlöschen oder sind nur eingeschränkt gültig:
- die Vollmacht erlischt in der Regel mit dem Tod gemäss Obligationenrecht
- es gibt Bankvollmachten, die über den Tod hinaus gültig sind. Diese sind jedoch nicht in jedem Fall unbeschränkt gültig
Braucht es im Todesfall noch eine Steuererklärung?
Bei verstorbenen Personen ist die Steuererklärung für die Zeit bis zum Todestag durch die Erben auszufüllen (= sogenannte unterjährige Steuerpflicht). Beim Tod einer verheirateten Person werden die Eheleute bis zum Todestag gemeinsam veranlagt. Für die Zeit nach dem Todestag wird der überlebende Ehegatte separat veranlagt.
Ein Todesfall ist für die Hinterbliebenen Familienangehörigen und Freunde der verstorbenen Person ein einschneidendes Ereignis. Diesem Umstand versucht die Steuerverwaltung Rechnung zu tragen, indem die Zustellung von Unterlagen jeweils erst nach einer Pietätsfrist von 30 Tagen erfolgt.
Der Todesfall löst bei der Steuerverwaltung in jedem Fall Handlungsbedarf aus. Er beendet nämlich die Steuerpflicht der verstorbenen Person. Deshalb besteht die Steuerpflicht nur während eines Teils des Jahres. Das bis zum Todestag erzielte Einkommen ist zu versteuern. Das Vermögen der verstorbenen Person wird anteilmässig bis zum Todestag besteuert.
Die Erbinnen und Erben haben eine Steuererklärung mit dem Einkommen der verstorbenen Person ab Beginn der Steuerperiode bis zum Todestag sowie mit dem Vermögen am Todestag einzureichen. Für die verstorbene Person erhalten die Erbinnen und Erben eine separate Steuerabrechnung.
Muss ich die letzte Rente zurückzahlen?
Die Rente des laufenden Monats gehört also der Trauerfamilie, jedoch müsste die Rentenzahlung des nächsten Monats zurückbezahlt werden.
Beispiel:
Mit der Auszahlung vom 07.02.2017 erhalten Sie beispielsweise die Rente für den Monat Februar 2017. Die Überweisungsdauer hängt von der Zahlungsart (Banküberweisung, Scheck, oder Postüberweisung) und dem Bestimmungsland ab.
Erfolgt ein Todesfall nach dem 07.02.2017, dann steht die Rente der verstorbenen Person, resp. deren Erben zu.
Die Rentenzahlung vom 07.03.2017 müsste aber der AHV zurückbezahlt werden.
Dauer der Rente im Todesfall
Die Rente des laufenden Monats gehört der Trauerfamilie, jedoch müsste die Rentenzahlung des nächsten Monats zurückbezahlt werden.
Was geschieht mit dem Auto, dem Kontrollschild einer verstorbenen Person?
Als Angehörige melden sie sich innerhalb von 14 Tagen mittels Zirkular beim Strassenverkehrsamt (anzugeben sind: Name, Geburts- und Todesdatum der verstorbenen Person). Zudem ist Name und Adresse einer zuständigen Kontaktperson bekanntzugeben.
Allfällige Kontrollschildnummern, welche auf die verstorbene Person eingelöst sind, müssen innerhalb von 30 Tagen entweder
- zurückgegeben werden.
oder
- auf den aktuellen Halter oder Halterin umgeschrieben werden. Dazu sind die folgenden Unterlagen erforderlich:
- das Gesuchsformular vollständig ausgefüllt und unterzeichnet;
- ein neuer Versicherungsnachweis, lautend auf den aktuellen Halter oder Halterin (dieses Dokument ist auf Verlangen beim Versicherer erhältlich);
- der bisherige Fahrzeugausweis zur Umschreibung.
- Ist noch kein neuer Halter / keine neue Halterin bekannt, so muss die Nummer in derselben Frist auf die Erbengemeinschaft umgeschrieben werden. Das Vorgehen ist identisch.
Welche Notrufsysteme gibt es für betagte Personen?
Die Systeme reichen von Notfallarmbändern über stationäre bis zu mobilen Geräten. Es gibt verschiedene Anbieter von Notrufsystemen für Senioren. Hier ein kleiner Auszug:
SmartLife Care bietet ein breites Sortiment an mobilen und/oder stationären Geräten, die entweder gemietet oder gekauft werden können. Mit dem Notrufsystem ist es möglich, mit einem kostenpflichtigen Abo die Notrufzentrale direkt anzurufen. Es gibt keine Mindestlaufzeit und der Vertrag ist monatlich kündbar. Weitere Informationen zu SmartLife Care finden sie unter: www.smartlife-care.ch
Eine stationäre, mietbare Variante bietet Vitatel. Das Notrufsystem beinhaltet ein Abo mit der Notrufzentrale, die kostenpflichtig ist. Zudem sind bei Abschluss eine Einmalgebühr und eine Depotgebühr fällig. Gespräche sind unbegrenzt möglich. Erfahren Sie mehr zum mietbaren Notrufsystem: www.vitatel.ch
Die Digitale SmartWatch von Limmex können Seniorinnen und Senioren kaufen oder mieten. Auch bei diesem System kann mit einem Abo die Notrufzentrale direkt angewählt werden. Die Gesprächsdauer ist pro Quartal auf 60 Minuten begrenzt. Die Mindestlaufzeit beträgt 1 Jahr. Für alle Informationen zur digitalen SmartWatch: www.limmex.com
Das Schweizerische Rote Kreuz bietet je nach Kanton stationäre und mobile Notrufsysteme zum Mieten an. Mit dem Abo wird direkt die Notrufzentrale angefunkt, sobald der Notfallknopf für längere Zeit gedrückt wird. Eine Einmalgebühr ist fällig und die Mindestlaufzeit beträgt 3 Monate. Die Kündigungsfrist liegt bei 20 Tagen. Sie möchten mehr über die Produkte des Schweizerischen Roten Kreuzes wissen?: www.notruf.redcross.ch
aidwatch gehört zu den Notfallsystemen, die mit einer Smartwatch arbeiten. Auf Knopfdruck wird der Notfallkontakt angerufen. Zudem ist in diesem Notfallsystem ein automatischer Sturzalarm integriert. Erfahren Sie mehr über das Smartwatch Notfallsystem von aidwatch: www.aidwatch.ch
Ebenfalls die Sicherheit auf Knopfdruck bietet der Sawires Notruf. Rund um die Uhr sind die Notrufzentrale und die Soforthilfe erreichbar.Finden Sie alle Informationen zu Sawires Notruf: www.senioren-notruf.chMehr Informationen zu Notrufsystemen finden Sie hier: www.seniorenportal-schweiz.ch
Was ist ein Beistand oder der Erwachsenenschutz?
Eine Beistandschaft dient dazu, das Wohl und den Schutz einer hilfsbedürftigen Person sicherzustellen. Sie soll aber das Selbstbestimmungsrecht einer Person nur soweit einschränken, als dies vom Schutzgedanken her wirklich erforderlich ist.
Generell gilt, dass eine Beistandschaft immer nur dann angeordnet werden soll, wenn der Schutz einer Person nicht auf andere Art erreicht werden kann. Ist beispielsweise die Betreuung durch das Umfeld der betroffenen Person (z.B. Angehörige oder Freunde) ausreichend oder die Unterstützung durch nicht-Staatliche gemeinnützige Organisationen (wie z.B. Pro Infirmis) oder durch Institutionen der staatlichen Sozialhilfe gesichert, kann und soll auf eine Beistandschaft verzichtet werden.
Die Erwachsenenschutzbehörde ordnet eine Beistandschaft entweder von Amtes wegen oder auf Antrag der betroffenen oder einer nahestehenden Person an. Vorausgesetzt ist ein im Gesetz umschriebener Schwächezustand (geistige Behinderung, psychische Störung oder ähnlicher in der Person liegender Schwächezustand; vorübergehende Urteilsunfähigkeit oder örtliche Abwesenheit).
Der Beistand oder die Beiständin wird von der Erwachsenenschutzbehörde ernannt. Dabei kann es sich um einen Privatbeistand oder um einen vom Gemeinwesen angestellten Berufs- bzw. Amtsbeistand handeln. Die Behörde hat dafür zu sorgen, dass die Beistände – und dabei insbesondere die Privatbeistände – die nötige Instruktion, Beratung und Unterstützung (gegebenenfalls auch Aus- und Weiterbildung) erhalten. Erfordern es die Umstände, können auch mehrere Personen als Beistände ernannt werden. In einem solchen Fall ist festzulegen, ob diese Personen das Amt in allen Bereichen gemeinsam ausüben, oder ob sie unterschiedliche Zuständigkeiten haben. Bei der Wahl der Person des Beistandes hat die Behörde in erster Linie die Wünsche und Anliegen der betroffenen Person, ihrer Angehörigen und nahestehender Personen zu berücksichtigen.
Die Beistandschaft erlischt im Todesfall. Dabei besteht eine Gesetzeslücke. Die Beistandschaft darf eigentlich keine Entscheidungen mehr treffen. Sind keine verwandten Personen vorhanden oder stehen diese nicht im Kontakt mit der verstorbenen Person, ist die Entscheidungskompetenz kurzfristig nicht geregelt.
Was muss ich im Todesfall beim Strassenverkehrsamt unternehmen?
Als Angehörige melden sie sich innerhalb von 14 Tagen mittels Zirkular beim Strassenverkehrsamt (anzugeben sind: Name, Geburts- und Todesdatum der verstorbenen Person). Zudem ist Name und Adresse einer zuständigen Kontaktperson bekanntzugeben.
Allfällige Kontrollschildnummern, welche auf die verstorbene Person eingelöst sind, müssen innerhalb von 30 Tagen entweder
- zurückgegeben werden.
oder
- auf den aktuellen Halter oder Halterin umgeschrieben werden. Dazu sind die folgenden Unterlagen erforderlich:
- das Gesuchsformular vollständig ausgefüllt und unterzeichnet;
- ein neuer Versicherungsnachweis, lautend auf den aktuellen Halter oder Halterin (dieses Dokument ist auf Verlangen beim Versicherer erhältlich);
- der bisherige Fahrzeugausweis zur Umschreibung.
- Ist noch kein neuer Halter / keine neue Halterin bekannt, so muss die Nummer in derselben Frist auf die Erbengemeinschaft umgeschrieben werden. Das Vorgehen ist identisch.
Gibt mir der Arbeitgeber freie Tage bei einem Todesfall?
Verstirbt eine Familienangehörige Person, gewährt der Arbeitgeber 1 bis 3 Tage (je nach Verwandtschaftsgrad).
Wie lange steht mir die AHV-Rente nach einem Todesfall zu?
Die Rente des laufenden Monats gehört der Trauerfamilie, jedoch müsste die Rentenzahlung des nächsten Monats zurückbezahlt werden.
Abmeldung AHV und/oder Ergänzungsleistung im Todesfall und Abmeldung bei der Pensionskasse – wer macht das?
Ein geregeltes Meldeverfahren sichert, dass der Todesfall dem zuständigen Zivilstandsamt gemeldet wird. Die Zivilstandsverordnung regelt, dass die Meldung auch der AHV zugestellt wird.
Das braucht eine gewisse Zeit. Deshalb wird der Trauerfamilie empfohlen sich selber mit der AHV-Stelle in Verbindung zu setzen. Oft kann damit verhindert werden, dass eine Rente ausbezahlt wird, welche dann wieder zurücküberwiesen werden muss. Ein kurzer Telefonanruf kann genügen. Aber es besteht für die Trauerfamilie keine Pflicht die AHV-Stelle zu informieren.
Ebenso meldet das Zivilstandesamt einen Todesfall von ausländischen Staatsangehörigen der Vertretung in der Schweiz des Heimatstaates.
Für die Abmeldung bei der Pensionskasse ist es die Trauerfamilie, welche tätig werden muss. Anders als bei der AHV kennen die Behörden die zuständige Pensionskasse nicht.
In der Regel wird für eine Abmeldung eine Todesurkunde verlangt (das ist nicht der ärztliche Todesschein, sondern die Todesurkunde wird vom Zivilstandsamt ausgestellt).
Bis die Trauerfamilie eine Todesurkunde erhält, vergehen einige Tage, weil das Zivilstandsamt zu deren Ausstellung die Register und die Daten überprüfen, resp. abgleichen muss.
Abmeldungen und Kündigungen – Woran muss man denken?
Viele laufende Verträge wie ein Mietvertrag müssen von Angehörigen explizit gekündet werden. Dafür benötigen die Angehörigen die Todesurkunde (Hinweis: die Todesurkunde ist nicht der ärztliche Todessschein)
Für die Kündigung einiger Verträge wird eine Todesurkunde benötigt. Wir empfehlen Ihnen, die Vertragspartner vorab telefonisch zu informieren und nachzufragen, ob eine Kopie der Todesurkunde benötigt wird oder nicht. Einige Stellen verhalten sich sehr kulant, weshalb oftmals eine Meldung ohne Todesurkunde reicht.
Wir empfehlen Ihnen folgende Stellen zu kontaktieren:
- AHV / die Einwohnerkontrolle informiert die AHV /
Tipp: wenn Todesfall gegen Monatsende, dann anrufen und Rentenzahlung stoppen lassen - Sozialamt, IV, Ergänzungsleistungen
- Pensionskasse
- Krankenkasse
- Versicherung: Unfall, Leben, Haftpflicht, Hausrat, Fahrzeug, Gebäude, Rechtsschutz
- Mietvertrag Wohnung, Garage, Parkplatz, Werkstatt
- Motorfahrzeugkontrolle / Strassenverkehrsamt
- Telefon: Mobile, Festnetz, Internet, Telefonbucheintrag
- Zeitung und Zeitschriften
- SBB, Libero (GA, Halbtax usw.)
- Serafe (ehemalsBillag) / die Einwohnerkontrolle informiert Serafe monatlich
- Elektrizität/Gas
- Hausarzt und evtl. andere Ärzte, Zahnarzt
- Vereine, Mitgliedschaft Hauseigentümerverband, Pro Senectute, TCS, REGA
- Coop, Migros, Versandhäuser, Eier, Getränke
- Spitex, Mahlzeitendienst
- Arbeitgeber
Organspende & Körperspende
Körperspende kurz erklärt
Anatomische Präparier- und Operationskurse an menschlichen Körpern sind ein Bestandteil der Ausbildung von Medizinstudierenden.
Die Körper werden dafür konserviert und zukünftige Ärzte und Ärztinnen können sich mit dem dreidimensionalen Bau des menschlichen Körpers vertraut machen.
Anwendungen an späteren Patienten und Patientinnen müssen geübt und erlernt werden. Dazu gehören Operationstechniken, aber auch Operationsverfahren, die verstorbenen Personen entwickelt und erprobt werden müssen.
Organspende erklärt
Bis zu sechs Organe können in der Schweiz gespendet werden. Dazu gehören: Herz, Lunge, Leber, Niere, Pankreas (Bauchspeicheldrüse) und Dünndarm.
Das Transplantieren von Gewebe und Zellen gehören mit dazu: Augenhornhaut, Haut, Herzklappen und grosse Blutgefässe, Knochen, Knorpel sowie Sehnen und Bänder.
Für eine Organ- oder Gewebespende bedarf es einer Einwilligung und der Hirntod der spendenden Person muss zweifelsfrei festgestellt werden
Nach der Entnahme von Organen bleibt eine Operationsnarbe zurück, sodass sich die Angehörigen von der verstorbenen Person würdevoll und in Ruhe verabschieden können.
Wie mache ich eine Körperspende?
Wenn Sie eine Körperspende machen möchten, müssen Sie dies zu Lebzeiten selbst dem gewünschten Anatomischen Institut melden. Dort muss ein Anmeldeformular („Letztwillige Verfügung“) ausgefüllt und unterzeichnet werden, welches Sie, das Anatomische Institut und meist auch der/die Hausärztin erhält.
Wie mache ich eine Organspende?
Wenn Sie eine Organspende machen möchten, müssen Sie dies schriftlich in einem Organspende-Ausweis und/oder einer Patientenverfügung festhalten. Am besten ist eine Registrierung im nationalen Organspende-Register von swisstransplant.org. In diesem können Sie angeben was Sie spenden möchten oder nicht, damit nicht Angehörige im Ernstfall für Sie entscheiden müssen.
Kinder und der Umgang mit dem Tod
Darf ich die Urne behalten oder sie der Natur übergeben?
Genau gleich wie es bei Erwachsenen gehandhabt wird, besteht keine Beisetzungspflicht auf einem Friedhof. Sie dürfen die Urne nach Hause nehmen oder sie der Natur übergeben. Erkundigen Sie sich beim Bestattungsunternehmen oder Bestattungsamt, wo und wie eine Beisetzung in der Natur möglich ist.
Was ist ein perinataler Kindstod?
Unter perinatalem Kindstod sind alle Verluste gemeint, die in der Vorgeburtszeit, von der Empfängnis bis zu den ersten Lebensmonaten, eintreten können: Fehlgeburt, Totgeburt, Eileiterschwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, Tod unter Geburt, plötzlicher Kindstod.
Darf ein Kind an der Trauerfeier teilnehmen?
Es ist wichtig, Kindern die Trauer nicht zu verheimlichen, sondern mit ihnen gemeinsam einen tröstlichen Weg des Trauerns und Erinnerns zu finden. Kinder sollen nicht den Schluss ziehen, dass man Gefühle nicht zeigen soll. Kinder sollen von einem geliebten Menschen Abschied nehmen können.
Wie ist mit dem Tod eines Kindes umzugehen?
Den Tod eines Kindes erleben zu müssen, ist etwas vom schmerzlichsten im Leben eines Menschen. Ein Austausch mit Eltern, die das gleiche Schicksal getroffen hatte, kann helfen den Schmerz zu lindern. Selbsthilfegruppen und Gespräche mit Familienangehörigen und mit Freunden unterstützen die Trauerbewältigung.
Darf ein Kind eine verstorbene Person sehen?
Für die Trauerbewältigung der Kinder kann es förderlich sein, Oma oder Opa noch einmal zu sehen, um Abschied nehmen zu können. Ab einem gewissen Alter können die Kinder selber abschätzen, wie sie sich verabschieden wollen.
Wichtig ist, dass die Kinder auf den Anblick gut vorbereitet werden.
Wie gehen Kinder mit dem Tod um?
Um die Trauer verarbeiten zu können, sollten Erwachsene die Kinder darin bestärken und stützen. Trauernde Kinder brauchen nicht kurzfristige Ablenkungen oder gut gemeinte Trostgeschenke, sondern intensive Gesprächsbereitschaft der Eltern. Insbesondere bei Kleinkindern ist auf die Wortwahl zu achten. Missverständlich Begriffe wie «entschlafen» sind zu vermeiden. Kinder können dadurch Angst vor dem Einschlafen bekommen.
Kondolieren
Wie drücke ich mein Beileid aus?
Der Händedruck:
«Mein Beileid» ist zwar eine Floskel, aber mit Ernst und Anteilnahme ausgesprochen, kann sie schon alles sagen, was nötig ist. Wer den Trauernden näher steht, kann ein paar angenehme Worte über die verstorbene Person hinzufügen. «Kopf hoch, das Leben geht weiter». Solche Sprüche verkennen die Betroffenheit der Trauernden und wirken, obwohl gut gemeint, eher verständnislos.
Die Karte:
Ist der persönliche Abstand zur Trauerfamilie etwas grösser, kann das Beileid mit einer handgeschriebenen Karte oder mit ein paar Zeilen per Internet ausgedrückt werden. Die Kunst liegt darin, in wenigen Worten eine ehrliche und glaubwürdige Aussage zu formulieren.
Der Brief:
Mit einem Brief lässt sich rücksichtsvoll Distanz wahren und gleichzeitig viel Mitgefühl vermitteln. Die Einleitung bezieht sich auf den Todesfall, im mittleren Teil findet das Persönliche seinen Platz. Hier heisst es innehalten und sich klar werden, was uns die verstorbene Person bedeutet hat. Was hat uns an ihr beeindruckt, gefallen? Haben wir ihr etwas zu verdanken? Gibt es Geschehnisse, die charakteristisch waren? Aus den Antworten entwickeln wir behutsam in wenigen Sätzen ein Porträt, welches den Trauernden spüren lässt, dass auch wir einen Verlust erleiden und mitfühlen.
Zum Ausklang:
Das Leid können wir nicht aus der Welt schaffen, auch wenn wir uns dies wünschen.
Wichtig:
Vorname, Name, Adresse, PLZ, Ort
Wie formuliere ich eine Kondolenz?
Ein Kondolenzschreiben wird üblicherweise nachfolgender Struktur inhaltlich aufgebaut:
- Anrede
- Einleitende Worte (…dass man vom Tod der Person erfahren hat und zutiefst bestürzt ist)
- Kondolenz (Beileidsbekundung im engeren Sinne)
- Persönlicher Bezug zur Situation und zur verstorbenen Person (…wie man die Person erlebt hat und welchen Bezug man dazu hat)
- Unterstützung anbieten (…nur ehrlich gemeinte Unterstützung!)
- Zuversicht vermitteln (….nach der Zeit der Trauer bleibt die Erinnerung)
- Grussformel
- Zum Schluss ein Zitat oder ein passender Spruch, falls auf der Beileidskarte nicht bereits ein Spruch aufgedruckt ist
Grundsätzlich müssen Sie sich nicht an die oben beschriebene Gliederung halten. Allerdings sind die meisten Kondolenzschreiben und Beileidsbekundungen gemäss obiger Auflistung aufgebaut. Je nachdem, wie gut man die verstorbene Person gekannt hat, darf der persönliche Bezug etwas länger oder auch etwas kürzer sein.
In vielen Fällen ist es so, dass man die verstorbene Person gar nicht gekannt hat. Dann kondoliert man, weil man die Hinterbliebenen persönlich kennt (z.B. Arbeitskollegen, Freunde, Bekannte). In einem solchen Fall soll man auf keinen Fall heucheln und vorspielen, dass man die verstorbene Person gekannt hätte. Das fällt sofort auf und ist bestenfalls peinlich.
Palliative-Care
Wer trägt die Kosten für Palliative Care?
Die Kosten der Palliativbehandlung für grundversicherte Patienten in einer Palliativstation müssen gemäss KVG von der Krankenkasse übernommen werden, sofern Spitalbedürftigkeit besteht. Die Zusatzversicherungen (VVG) sind allerdings oft sehr unterschiedlich ausgestaltet und viele Krankenkassen übernehmen die Palliative Care zu Hause oder einem Hospiz nicht.
Gibt es Palliative Care für Kinder?
Ja, diese Form der Palliative Care wird Pädiatrische Palliative Care (PPC) genannt. Sie beinhaltet die ganzheitliche Behandlung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien, wenn Kinder an unheilbaren Krankheiten leiden mit einer begrenzten Lebenszeit.
Welche Bereiche deckt die Palliativpflege ab?
Die Palliativpflege umfasst neben der medizinische Behandlungen und pflegerische Behandlung auch psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung. Ebenso werden Angehörige und Bezugspersonen angemessen unterstützt und auf Wunsch der Patienten angemessen in den Prozess integriert.
Ist Palliative Care für sterbenskranke Menschen bestimmt?
Ja, Palliative Care ist für Menschen mit unheilbaren Krankheiten, die keine Aussicht auf Heilung und eine begrenzte Lebenszeit haben. Ziel ist es, die verbleibende Lebenszeit den Bedürfnissen, Symptomen und Problemstellungen der Patientinnen und Patienten anzupassen mit Einbezug ihrer Familien und/oder Bezugspersonen.
Was ist die Terminalphase?
Die Terminalphase bezeichnet den Zeitpunkt, an dem die schwerkranke Person an der Schwelle seines Lebens zum Tod steht. Sie dauert in den meisten Fällen wenige Tage bis zu einer Woche. Diese Phase ist meist von zunehmender bis dauernder Bettlägerigkeit und anderen Schwächen bis hin zu Atemlosigkeit gekennzeichnet.
Wo kann man Palliativpflege in Anspruch nehmen?
Palliativpflege kann zu Hause, im Spital, einem Hospiz oder einem Alters- und Pflegeheim in Anspruch genommen werden.
Was ist Palliative Care?
Palliative Care umfasst die ganzheitliche Pflege von Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung aufgrund einer Erkrankung. Ziel der Palliative Care ist, die Selbstbestimmung betroffener Menschen zu stärken und bis zuletzt eine bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen. Dabei wird der Tod weder willentlich herbeigeführt noch um jeden Preis hinausgezögert.
Kremation
Wie lange dauert die Kremation einer übergewichtigen Person?
Der Kremationsprozess einer übergewichtigen Person dauert ca. 2 Stunden.
Während bei Normalgewichtigen eine gute Stunde gerechnet wird.
Woraus besteht die Asche nach der Kremation?
Nach der Einäscherung bleibt nur noch die Asche der Knochen (Knochenkalk) übrig. Die Asche des Kremationssarges wird durch die grosse Hitze bis ca. 1200 Grad Celsius weitgehend zersetzt. Die restlichen Holzpartikel steigen wegen des leichteren Gewichts als die der Knochen auf und werden durch die Abgasreinigungsanlage herausgefiltert.
Was bleibt nach einer Kremation übrig?
Grössere Knochenfragmente werden mit der Aschenmühle zermalmt. Metallteile, Prothesen, Implantate und Herzschrittmacher (falls dieser vor der Kremation nicht entfernt wurde) werden komplett entfernt. Aus diesem Grund befindet sich in der Urne nur noch die reine Knochenasche.
Gehen auch sehr grosse Särge in einen Kremationsofen?
Bei den übergrossen Särgen ist seit einiger Zeit eine Zunahme festzustellen. Die Breiten der Kremationsöfen betragen 90-100 cm.
Wie viele Särge gehen in einen Kremationsofen?
Pro Einäscherung wird jeweils nur ein Sarg dem Kremationsofen zugeführt. Nach dem Verbrennungsprozess fällt die Asche immer in eine freie Kammer. Deshalb ist eine Vermischung oder Verwechslung der Asche nicht möglich.
Sind in der Schweiz Kremationen häufiger als Erdbestattungen?
Je nach Region kann der Anteile zwischen der Kremation und Erdbestattung abweichen. Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz rund 90% aller Verstorbenen kremiert. Im Jahr 2000 waren es erst etwa 70% und im Jahr 1950 knapp 20%.
Wie viel Asche bleibt nach der Kremation?
Von einem erwachsenen Menschen bleiben je nach Grösse und Gewicht zwischen 1,5-3,5 kg Asche übrig. Ein höherer Kalkanteil in den Knochen beeinflusst das Gewicht der Asche.
Wie lange dauert eine Kremation?
Der Verbrennungsprozess dauert 1-2 Stunden. Ein grosser Wasseranteil im Leichnam und/oder starke Medikamente im Körper können die Verbrennungszeit verlängern.
Mit welcher Temperatur wird kremiert?
Die Anfangstemperatur beträgt etwa 800 Grad Celsius. Mit der Verbrennung steigt die Temperatur bis ca. 1200 Grad Celsius.
Todesanzeige und Druck
Gehört ein Foto in eine Todesanzeige?
Die Hinterbliebenen entscheiden, ob ein Foto der verstorbenen Person farbig oder schwarz/weiss erscheinen soll. Der Hintergrund der Todesanzeige kann frei gewählt werden.
Wie publiziert die Zeitung eine Todesanzeige?
Tages- oder Wochenzeitungen publizieren die Todesanzeigen meistens in einer separaten Rubrik. Der Annahmeschluss für Todesanzeigen regelt jede Zeitung nach eigenen Angaben. Ihr Bestattungsunternehmen hilft Ihnen bei der Aufgabe an die Zeitung.
Hilft der Bestatter beim Texten der Todesanzeige?
Der Bestatter*in unterbreitet Ihnen zahlreiche Beispiele, wie die Todesanzeige in welcher Schriftart und Grösse gestaltet werden könnte.
Die Gestaltung und Formulierung der Todesanzeige lassen grossen individuellen Spielraum zu. Die Leserschaft wird unmissverständlich informiert, wann und wo die Abschiedsfeier stattfindet, an welche Adresse ein Kondolenzschreiben gesandt oder an welche Institution eine Spende gemacht werden kann.
Wem schickt man ein Leidzirkular?
Wenn Sie Ihre Verwandten und Freunde ganz persönlich über den Todesfall informieren wollen oder wenn es Ihnen wichtig ist, dass diese an der Abschiedsfeier teilnehmen können, dann wird das Leidzirkular sehr geschätzt.
Wie schreibt man eine Todesanzeige?
Eine Todesanzeige ist eine Mitteilung in der Zeitung, dass eine Person gestorben ist. Der Aufbau erfolgt in der Regel nach der folgenden Einteilung.
Religiöse, weltliche, philosophische Worte des Trostes, der Würdigung
Vorname, Name eventuell Geburtsname oder ledig Name, Spitzname, akademischer Titel
Geburtsdatum, Todesdatum
Postleitzahl, Wohnort eventuell mit Adresse
Name des Absenders oder Traueradresse
Namen der Angehörigen, Hinterbliebenen
Abschiedsfeier Ort, Datum, Uhrzeit oder nur im Familienkreis, Freundeskreis
Aufbahrungsort, Besuchszeiten, Beisetzungsort, Friedhof, Grabart
Blumenspenden, Kontos wohltätiger Institutionen
Gedenkseite im Internet
Wie schreibt man ein Leidzirkular?
Der Inhalt und die Formulierung der Leidzirkulare sind meistens identisch mit dem Text der Todesanzeige in der Zeitung. Siehe oben beim Abschnitt: Was beinhaltet eine Todesanzeige.
Was ist eine Danksagung?
Mit einer Danksagung bedanken sich Angehörige eines Verstorbenen für die Anteilnahme der Trauergäste. Das kann einerseits durch die Veröffentlichung einer Anzeige in der Zeitung geschehen und/oder durch den Versand von Danksagungskarten.
In welcher Zeitung publiziert man eine Todesanzeige?
Mit der Publikation der Todesanzeige in der Tageszeitung oder Wochenzeitung werden die Abonnenten der Region informiert. Sollen weitere Regionen informiert werden, kann die Todesanzeige auch in den dortigen Zeitungen veröffentlicht werden.
Wie gebe ich die Todesanzeige der Zeitung weiter?
Der Bestatter*in übermittelt die Todesanzeige an die gewünschte Zeitung mit Angaben wann und in welcher Grösse sie erscheinen soll, welche Schriftart gewünscht wird und an wen die Rechnung gesandt werden kann.
Zu beachten sind die Daten des Annahmeschlusses.
Sie können die Todesanzeige auch selbst an die gewünschte Zeitungsredaktion per Mail übermitteln oder das Todesfallportal der Zeitung benützen.
Wem schickt man eine Danksagung?
Mit der Danksagung werden die Anteilnahme und Beileidsbezeugungen am Todesfall in schriftlicher Form verdankt. Dazu stehen Ihnen zahlreiche Sujets und Vorschläge des Bestattungsunternehmens zur Auswahl.
Wem schickt man eine Todesanzeige?
Eine Todesanzeige wird in der Zeitung publiziert. Leidzirkulare hingegen werden per Post an Leute gesandt, die Sie persönlich informieren wollen.
Wie schreibt man eine Danksagung?
Die Danksagung ist meist eine schriftliche Form, den Dank für die erfahrene Anteilnahme und die aufrichtige Wertschätzung auszudrücken. Speziell verdankt werden auch die Hilfeleistungen durch Menschen, die die verstorbene Person gepflegt und betreut haben. Nicht zu vergessen beim Danken sind die tröstenden Worte, die gespendeten Blumen und andere Zeichen der Verbundenheit.
Was ist ein Leidzirkular?
Ein Leidzirkular ist eine persönliche Mitteilung an die Empfänger, die über den Tod der Person informiert und gleichzeitig zur Abschiedsfeier einlädt.
Es stehen viele Sujets mit passenden Kuverts zur Wahl. Ist eine Excel Tabelle mit den Adressen der Empfänger vorhanden, kann Ihr Bestatter*in die Kuverts
adressieren, frankieren und mit der Post verschicken.
Was ist eine Todesanzeige?
Eine Todesanzeige in den regionalen Zeitungen erscheinen zu lassen, ist eine gute und beliebte Möglichkeit, die Öffentlichkeit vom Tod eines Menschen zu informieren. Nebst den üblichen Benachrichtigungen wird auch die verstorbene Person gewürdigt.
Trauerschmuck und Diamant
Darf ich eine Urne ins Wasser geben?
Urnen und Kremationsasche dürfen ausserhalb von Friedhöfen nur beigesetzt oder ausgebracht werden, wenn die Bestimmungen des Forst-, Gewässerschutz-, Luftfahrt-, Bau- und Umweltrechts eingehalten werden.
Eine Urne muss sich besonders rasch auflösen können, wenn sie in ein Gewässer gegeben wird.
Kann aus der Asche einer verstorbenen Person ein Schmuckstück angefertigt werden?
Mit einem raffinierten Vorgang kann aus Asche/Haaren oder aus einem Fingerabdruck der verstorbenen Person, ein unvergängliches Erinnerungsstück gemacht werden. Das Unikat stellt eine ganz besondere Form des Gedenkens dar.
Kann mit Asche einer verstorbenen Person ein Diamant gefertigt werden?
Im Vergleich zu den traditionellen Bestattungsarten kann der Erinnerungsdiamant, aus der Asche eines geliebten Menschen gefertigt, stets bei sich getragen werden. Besonders in Zeiten wachsender Mobilität und Entfernung zur Heimat, kann die Grabpflege ein schwieriges unterfangen sein, wodurch die «Diamantenbestattung» an Bedeutung gewinnt.
Beruf Bestatter/-in
Wie viele Bestattungsdienste, Bestattungsinstitute, Bestattungsunternehmen gibt es in der Schweiz?
Der Schweizerische Verband der Bestattungsdienste SVB zählt im Jahr 2023 insgesamt 176 Mitglieder.
Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Nicht alle Bestattungsinstitute gehören dem Berufsverband an.
Alle SVB-Mitglieder finden Sie HIER.
Wie sieht die Ausbildung zur Bestatterin/Bestatter aus?
Die erforderlichen Qualifikationen werden berufsbegleitend während 2 Jahren in modulartigen Kursen erworben.
Die Ausbildung richtet sich an Bestatter*innen. Es ist keine Ausbildung oder Lehre für Privatpersonen oder berufsfremde Personen vorgesehen.
Vorbereitungs-Kurs Modul 1
Auftragsbearbeitung, Begleitung und Beratung, Pflege und Aufbahrung, Überführungen und Transporte, Abschied und Bestattung, Lager und Infrastruktur
Vorbereitungs-Kurs Modul 2
Auftragsbearbeitung und Organisation, Beratungsgespräch, internationale Überführungen, Rechnungswesen, Vorsorge, Recht und Betriebswirtschaft
Abschluss
Bestatter/Bestatter mit eidgenössischem Fachausweis
Ausbildung und Fachprüfung
Erfahren Sie HIER alles zur Ausbildung und Fachprüfung des SVB.
HIER finden Sie die aktuellen Kurs- und Prüfungsdaten des SVB.
Wie finde ich eine Stelle als Bestatter*in? Wo kann ich mich bewerben?
In der Schweiz sind wenige Stellen ausgeschrieben. Eine Spontanbewerbung kann Erfolg haben, wenn Sie die Anforderungen des Berufes erfüllen. Mancherorts ist der Einstieg in den Bestatter Beruf über das Bestattungsamt möglich.
Offene Stellen:
HIER geht’s zu den Stellenausschreibungen des SVB-Portals.
Senden Sie Ihre Spontanbewerbung an ein Bestattungsunternehmen in Ihrer Region.
HIER finden Sie Informationsbroschüren des SVB.
Wie wird man in der Schweiz Bestatter*in?
Nach Abschluss einer Berufslehre EFZ oder einer gleichwertigen Ausbildung, kann man sich auf dem zweiten Bildungsweg bei einem Bestattungsunternehmen bewerben.
Zu erfüllende Anforderungen sind:
Berufslehre EFZ oder gleichwertige Ausbildung
Natürliches Verhältnis zu Sterben und Tod
Einfühlungsvermögen, Umgangsformen, Diskretion
Organisationstalent
Körperliche und psychische Belastbarkeit
Bereitschaft Nacht- und Wochenenddienst zu leisten
Gute deutsche Sprach- und Schreibkenntnisse, andere Landessprachen
Freude an administrativen Arbeiten
Einwandfreier Leumund
Führerausweis Kategorie B
HIER finden Sie Infobroschüren des SVB
Welche Aufgaben, Tätigkeiten, Dienstleistungen gehören zum Bestatter*in Beruf?
Das Angebot an Bestattungsartikeln, Tätigkeiten und Dienstleistungen ist sehr umfangreich und keine Situation gleich wie die andere.
Die zu beherrschenden Verrichtungen sind:
Beraten, Besprechen, Informieren, Kalkulieren, Gestalten, Betreuen, Begleiten, Organisieren, Verwalten, Überführen, Verabschieden.
Bestattungsunternehmen Ihrer Region informieren Sie gerne.
Fragen Sie HIER ein Bestattungsunternehmen in Ihrer Nähe.
HIER finden Sie Bestattungsunternehmen in Ihrer Region.
Wie viele Personen sterben pro Jahr in der Schweiz?
Das Bundesamt für Statistik BFS gibt die jährlichen Todesfälle bekannt. Mit geringen Abweichungen sterben durchschnittlich plus/minus 0,9% der Bevölkerung.
Aktuelle Daten zu Todesfällen sind gegliedert nach Altersklasse, Geschlecht, und Landesregion.
Finden Sie HIER das Bundesamt für Statistik BFS.
Gibt es eine Berufslehre zum Bestatter*in?
Eine Berufslehre, wie es bei Handwerkerberufen üblich ist, gibt es nicht. Nach erfolgreichem Abschluss einer Berufslehre oder einer gleichwertigen Ausbildung kann der Bestatter Beruf während zwei Jahren berufsbegleitend erlernt werden.
Ich möchte den Bestatter Beruf kennen lernen – kann ich bei einem Fachbetrieb «schnuppern» oder ein Praktikum absolvieren?
Fragen Sie ein Bestattungsunternehmen Ihrer Region ob ein Einblick in den Berufsalltag oder ein Praktikum während einer zu bestimmenden Zeit, möglich ist.
In manchen Regionen gibt es Bestattungsdienste, die von der Gemeinde erbracht werden. So zum Beispiel in der Stadt Zürich und in anderen Gemeinden in der Ostschweiz.
HIER finden Sie Informationsbroschüren.
Braucht es überhaupt ein Bestattungsinstitut, Bestattungsdienst, Bestattungsunternehmen?
Jede verstorbene Person darf nur in einem Sarg überführt, kremiert oder begraben werden. Das können nur spezialisierte Fachbetriebe ausführen. Dazu braucht es umfangreiche Kenntnisse der Vorschriften, Reglemente und Gesetze. Die Hinterbliebenen sind belastet und befinden sich in einer Ausnahmesituation. Es ist kaum möglich die administrativen Angelegenheiten ohne die nötigen Kenntnisse fristgerecht und korrekt zu erfüllen.
Auslandsüberführung
Was ist eine Versiegelung und eine luftdichte Verschliessung des Sarges?
Ein ins Ausland zu überführender Sarg muss versiegelt und luftdicht verschlossen werden. Ausnahmen gelten für die, an die Schweizergrenze nahe gelegenen Orte. Die Versiegelung des äusseren Holzsarges kontrolliert die örtliche Behörde/Polizei und bestätigt die Identität der Verstorbenen mit einem Protokoll. So kann auch verhindert werden, dass missbräuchliche Waren in den Sarg gelegt werden.
Die luftdichte Verschliessung/Verlötung des metallischen Innensarges verhindert austretende Gerüchte und schützt vor ansteckenden Krankheiten.
Darf ein Sarg im Flugzeug transportiert werden?
Für einen Flugtransport muss der Sarg mit 30 mm dickem Holz beschaffen sein und einen dünnwandigen Zinksarg aufnehmen können.
Der Sarg wird vor dem Transport mit einem Jutesack umhüllt, um unnötiges Aufsehen am Flugplatz zu vermeiden. Abflug- und Ankunftszeiten besorgt Ihnen das Bestattungsunternehmen oder die Airline Gesellschaft. Bei der Ankunft muss sichergestellt werden, dass am Flughafen der Sarg von einem örtlichen Bestattungsinstitut abgeholt wird.
Wie ist bei einer Auslandüberführung vorzugehen?
Ein Beratungsgespräch bei Ihrem Bestattungsunternehmen oder Bestattungsamt ist ein sinnvoller erster Schritt. Die Fachleute berechnen Ihnen die Kostenvarianten, welche Art der Überführung Sie bevorzugen wollen. Der Bestimmungsort im Ausland sollte bekannt sein. Ebenso werden der ärztliche Todesschein, Reisepass, wenn vorhanden der Ausländerausweis und Familienbüchlein oder Personenstandsausweis benötigt.
Kann ein Sarg ins Ausland überführt werden?
Für internationale Überführungen bestehen grundsätzliche Bestimmungen. Allerdings kann jedes Land diese nach seinen Gepflogenheiten erweitern oder anpassen. So kann zum Beispiel ein Embalming des Leichnams verlangt werden. Das ist eine einfachere Einbalsamierung und hat die kurzzeitige Verzögerung des Verwesungsprozesses und den kurzfristigen Erhalt ästhetischer Merkmale von Verstorbenen im Blick, falls der Sarg im Empfängerland nochmals geöffnet werden soll.
Darf eine Urne im Flugzeug transportiert werden?
Die bevorzugte Fluggesellschaft erteilt über den Urnentransport in ihren Flugzeugen Auskunft. In jedem Fall müssen die verlangten Dokumente vorhanden sein.
Dürfen Urnen ins Ausland gebracht werden?
Nicht jedes Land erlaubt eine Urneneinführung auf dem Landweg. Zudem gilt es, die Urnen-Beisetzungspflichten der Empfängergemeinde/Stadt einzuhalten. Ihre Botschaft oder Ihr Konsulat weiss Bescheid oder Ihr Bestattungsunternehmen klärt die Vorschriften für Sie.
Wieviel kostet die Sargüberführung ins Ausland?
Die Distanz und das Gewicht des Sarges bestimmen den Flugtarif eines Sargtransportes. Zudem müssen die Anfahrt zum Flugplatz und die Abfahrt vom Empfängerflugplatz zum Bestimmungsort eingerechnet werden. Im weiteren entstehen beim Strassentransport Kosten für die Hin- und Rückfahrt. Die Kosten beim Strassentransport setzen sich für die Hin- und Rückfahrt aus den Kilometer Kosten des Fahrzeugs und den Personalkosten für Fahrer und Beifahrer zusammen.
Vielmals ist eine Überführung bis ca. 1000 Kilometer Distanz die flexiblere Variante mit dem Bestattungsfahrzeug, als die mit dem Flugzeug, bei vergleichbaren Preisen.
Es ist auch möglich, dass ein Bestatter des Heimatlandes den Sarg in der Schweiz zu einem günstigen Preis abholen kann.
Was ist eine Repatriation?
Eine Repatriation ist das Zurückführen von Verstorbenen in ihre Heimat. Verstirbt eine in der Schweiz wohnhafte Person im Ausland, verlangen Angehörigen oftmals eine Rückführung. Die USA verwenden zur Rückführung in die Schweiz einen Metallsarg, andere Staaten einen Holzsarg mit einem metallischen Innensarg. In jedem Fall muss eine Umbettung der Verstorbenen erfolgen, weil ein Metallsarg weder kremiert noch in die Erde beigesetzt werden darf.
Ihr Bestattungsunternehmen steht Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung, wie und wann eine Rückführung möglich sein wird. Eine abgeschlossene Reiseversicherung übernimmt in der Regel die Kosten einer Repatriation.
Zivilstandsamt
Was ist ein Familienbüchlein?
Seit dem Jahr 2005 werden keine Familienbüchlein mehr ausgestellt. Als Nachfolger ersetzt der Familienausweis das nach wie vor gültige Familienbüchlein.
Was ist ein Familienschein?
Der Familienschein ist ein Auszug aus dem Familienregister. Der Familienschein benötigen die Amtsnotariate für Erbenbescheinigungen, Kreisgerichte bei Scheidungen usw.
Ausländische oder eingebürgerte Personen können damit den in der Schweiz registrierten Familienstand nachweisen.
Was macht das Zivilstandsamt im Todesfall?
Das regionale Zivilstandsamt überträgt den Todesfall in die schweizerische zentrale Datenbank INFOSTAR = informatisiertes Standesregister.
Nachtrag im schweizerischen Familienbüchlein.
Todesfallmeldung an die Wohngemeinde.
Ausstellen einer nationalen oder internationalen Todesurkunde.
Was ist ein Familienausweis?
Der Familienausweis (ehemals Familienbüchlein) belegt den Ort und Datum der Heirat sowie die aktuellen Personendaten der Eheleute und deren gemeinsame Kinder.
Die Ausstellung eines Familienausweises ist für ausländische oder eingebürgerte Personen nur möglich, wenn diese nach dem 31.12.2004 in der Schweiz ein Zivilstandsereignis (Eheschliessung oder Geburt) hatten.
Was ist eine Todesurkunde?
Mit dem Erhalt des ärztlichen Todesscheines dokumentieren die zuständigen Zivilstandessämter mit der nationalen Todesurkunde den Sterbeort, Todeszeitpunkt und die aktuellen Personendaten der Verstorbenen.
Die internationale Todesurkunde wird in den Sprachen deutsch, französisch, Italienisch, englisch und spanisch ausgestellt.
Ausländische Staatsangehörige erhalten vom Zivilstandsamt ein Infoschreiben, welche Unterlagen benötigt werden, um die internationale Todesurkunde ausstellen zu können.
Leidmahl
Welche andere Bezeichnung als Leidmahl gibt es?
Das Leidmahl ist eine freiwillige Angelegenheit und wird in jeder Region anders benannt:
Traueressen
Trauermahl
Totenmahl
Essen nach der Beerdigung
Leichenschmaus
Grebt / Gräbt Essen
Steh Apero
Apero Riche
Macht man ein Leidmahl?
Je nach Region ist das Leidmahl mehr oder weniger üblich. Das Zusammensein bietet Raum und Zeit sich auszutauschen und Erinnerungen aufzufrischen.
Wer ist zu einem Leidmahl einzuladen?
Viele Trauergäste erwarten keine Einladung zum Leidmahl. Sei es, dass sie keinen Appetit haben oder nach der Trauerfeier einen Termin wahrnehmen müssen. Deshalb ist es für die Angehörigen schwierig abzuschätzen, für wie viele Personen das Essen zu bestellen ist.
Wenn dem Leidzirkular eine Einladung beigelegt wird, dass die Empfänger anschliessend der Trauerfeier zum Leidmahl im Restaurant X erwartet werden, kann die Menge besser berechnet werden. Es steht Ihnen frei, welche Personen Sie einladen wollen.
Was ist ein Leidmahl?
Ein Leidmahl ist ein gemeinsames, einfaches oder reicheres Essen, an dem Erinnerungen und Erzählungen ausgetauscht werden, die sich oft um die verstorbene Person handeln. Anstelle eines Essens ist auch ein Stehapero möglich.
Dienstleistungen und Trauerartikel im Todesfall
Welche Arbeiten werden mir im Todesfall abgenommen?
Bestatter*innen kümmern sich im Todesfall von A-Z um alle anfallenden Arbeiten. Auf Wunsch der Angehörigen kann die Familie in einige Arbeiten wie waschen, einkleiden und/oder einsargen miteinbezogen werden.
Die unerlässliche Erledigung aller Formalitäten ist genauso wichtig wie der reibungslose Ablauf der Bestattung.
Welche Dienstleistungen gibt es im Todesfall?
So vielfältig wie Särge und Urnen sein können, so individuell ist auch die Abschiedsfeier. Ob in der Kirche oder am Waldrand. Ob die Asche in der Natur beigesetzt oder gar zu einem Schmuckstein gepresst werden soll – Sie haben die Wahl.
Sobald der Bestatter*in Ihre Bedürfnisse kennen, ob Sie eine schlichte, traditionelle, individuelle, stille oder gar keine Abschiedsfeier wünschen, macht Ihnen der Bestatterin einen entsprechenden Kostenvoranschlag.
Welche Trauerartikel gibt es im Todesfall?
Im Bestattungswesen hat sich ein gewaltiger Wandel vollzogen. Früher gab die Kirche den Rahmen eines Begräbnisses vor. Heute gibt es eine schier endlose Zahl an Möglichkeiten. Särge und Urnen in grosser Vielfalt und für jedes Budget. Angehörige können auswählen, was am besten zum Verstorbenen passt.
Trauergespräch / Beratungsgespräch
Kommt der Bestatter für eine Gespräch zu mir nach Hause?
Ein Trauergespräch kann bei Ihnen zu Hause oder beim Bestattungsunternehmen vereinbart werden.
Was wird in einem Trauergespräch besprochen?
In einem Trauergespräch/Beratungsgespräch werden alle Entscheidungen und Handlungen einer Bestattung angesprochen und im Sinne der Angehörigen notiert. Es wird festgelegt, ob die verstorbene Person eine Erdbestattung oder eine Kremation, Einäscherung, Feuerbestattung wünscht. Falls keine Entscheidung zu Lebzeiten getroffen wurde, entscheiden die Angehörigen über die Art der Bestattung. Zudem wird die Art des Grabes festgelegt. Wenn eine Todesanzeige, Leidzirkular gestaltet werden soll, kann das mit dem Bestatter besprochen werden. Art und Weise der Trauerfeier, Abdankung und zuständige Personen können bestimmt und angefragt werden. Blumen organisieren und die administrativen Fragen klären.
Wo führt man ein Beratungsgespräch?
Viele Bestattungsunternehmen verfügen über eigene Räumlichkeiten, wo sich Angehörige zur Besprechung versammeln können.
Einige Bestattungsunternehmen haben einen Ausstellungsraum, wo Sie die vielfältigen Bestattungsartikel auswählen können.
Das Beratungsgespräch kann auch bei Ihnen zu Hause, in der Wohnung der verstorbenen Person oder bei einer Institution stattfinden.
Die Bestatter*innen verfügen über bildliche Unterlage, die bei Ihren Entscheiden hilfreich sind.
Was ist ein Trauergespräch?
Als Trauergespräch wird das Beratungsgespräch mit dem Bestatter*innen bezeichnet. In der Regel findet dieses Gespräch zeitnah nach einem Todesfall statt. In Gedanken wird der ganzheitliche Ablauf der Bestattung durchgegangen.
Ausgewählt werden die Bestattungsartikel, welche Dienstleistungen notwendig sind, welche Überführung es braucht und was es alles zu organisieren gibt.
Die getroffenen Abmachungen werden schriftlich festgehalten und zur Ausführung von den Angehörigen frei zur Ausführung gegeben.
Der zeitliche Aufwand eines Trauergesprächs beträgt etwa 1-2 Stunden.
Konsulate
Auf der Website des Eidg. Despartements für auswärtige Angelegenheiten EDA finden Sie die Vertretungen
Hier ist der Link auf die Website: https://www.eda.admin.ch/eda/de/home.html
Corona
Corona/COVID 19
Bei Menschen, die an oder mit Covid 19 verstorben sind, können die Viren nach dem Eintritt des Todes noch beschränkte Zeit übertragen werden. Berührungen am offenen Sarg sind deshalb zu vermeiden.
So wie sich das Personal im Spital oder im Heim bei infizierten Menschen schützen muss, müssen auch die Bestattenden Schutzmassnahmen ergreifen.
Das Bestattungsamt sowie das Kremations- und Friedhofspersonal müssen informiert werden, wenn bei Verstorbenen eine Covid 19 Infektion vorliegt.
Eine offene Aufbahrung ist unter Einhaltung der Schutzkonzepte möglich.
Die Abschiedsfeier und Beisetzung können durchgeführt werden, wenn die Auflagen eines Kantons und des Bundesamtes eingehalten werden. Diese Regeln werden laufend angepasst.
Bestattermesse
Bestattermesse
Erste Schritte
An was ist zu denken im Todesfall?
Bei einem Todesfall stellen sich viele Fragen und es ist vielleicht unklar an was alles zu denken ist oder wie nun vorzugehen ist.
Was sind die ersten Schritte? Was muss ich unternehmen? Wer kann mir helfen?
Je nach Ort des Versterbens ist das Vorgehen unterschiedlich. Es gibt Unterschiede nach Gemeinden, Regionen und insbesondere nach Kantonen. In manchen Kantonen sind Behördenvertreter mitverantwortlich und in anderen Kantonen nicht.
In manchen Kantonen sucht man deshalb das Gespräch mit einem Bestattungsdienst und in anderen Kantonen ist die Gemeinde/das Bestattungsamt ein Ansprechstelle.
Finden Sie hier nach grösseren Orten und nach Kantonen Ihre Informationen.
Was sind die ersten Schritte im Todesfall?
Eine kurze Übersicht über die ersten Schritte für die Kantonen, in denen nicht die Gemeinde erste Ansprechstelle ist:
Tod zu Hause: Arzt anrufen
Tod infolge Unfalls, bei Suizid oder bei Auffinden eines Verstorbenen: Polizei benachrichtigen
Für den weiteren Ablauf einer Bestattung kann die Familie einen Bestatter ihrer Wahl beauftragen.
Eine kurze Übersicht über die ersten Schritte für die Kantonen, in denen die Gemeinde erste Ansprechstelle ist:
Tod zu Hause: Arzt anrufen
Tod infolge Unfalls, bei Suizid oder bei Auffinden eines Verstorbenen: Polizei benachrichtigen
Wenn jemand zu Hause verstorben ist, veranlasst die Einsargung und Überführung in die Aufbahrungshalle/ Friedhof in der Regel die Gemeinde am letzten Wohnort (Bestattungs- oder Zivilstandsamt), in allen anderen Fällen die Spital-, Heimleitung oder Untersuchungsbehörde. Für die Bestattung haben die Angehörigen in jedem Fall auf der Gemeindeverwaltung am letzten Wohnort des/der Verstorbenen vorzusprechen.
Eine kurze Übersicht über die ersten Schritte für die Kantonen, in denen die Gemeinde und ein Bestattungsdienst zuständig ist:
Telefonischer Erstkontakt mit einem Bestattungsdienst. Dieser wird die nächsten Schritte absprechen und alle Fragen beantworten. Innert 48 Stunden sollte der Todesfall bei der Gemeindekanzlei des Wohnortes gemeldet werden.